Ist das Bienenvolk bereits betroffen , ist das Sterben vorprogrammiert. Foto: Wavebreak Media - stock.adobe.com

2019 hatte es einen Fall der Bienenkrankheit im Kreis Calw gegeben. Janina Dinkelaker, Pressesprecherin des Landratsamtes, erklärt, wie es derzeit aussieht und was Imker gegen die Faulbrut tun können.

Kein Imker möchte seine Bienenvölker sterben sehen. Doch unter Umständen kann genau das passieren. Sobald sich die Amerikanische Faulbrut in einem Volk „eingenistet“ hat, ist dessen Sterben nicht mehr zu verhindern.

Bienensterben verursacht eine erhebliche Störung des gesamten Ökosystems“, so Janina Dinkelaker, Pressesprecherin des Landratsamtes Calw. Ganze Bienenvölker sterben unter anderem an der Krankheit Amerikanische Faulbrut und dem Befall mit der Varroamilbe. Dies „nicht nur im Landkreis, sondern weltweit“, wie Dinkelaker verdeutlicht.

Schon 2019 gab es einen Fall von Amerikanischer Faulbrut im Landkreis Calw. Momentan ist das Thema Faulbrut deutschlandweit in den Medien präsent.

Bildung von Sperrgebiet

„Die Amerikanische Faulbrut (AFB) ist eine bakterielle Brutkrankheit der Honigbienen“, erklärt Dinkelaker. Folge ist, dass neue Arbeitsbienen nicht schnell genug aufgezogen werden können, wodurch das Bienenvolk vorerst geschwächt wird. Diese Schwächung kann zu einem Absterben des Volkes führen.

Die Bienenseuche verbreitet sich laut Dinkelaker zum einen durch die Bienen selbst, zum anderen auch „durch kontaminierte Gegenstände“, an denen die Bakteriensporen der Amerikanischen Faulbrut hängenbleiben. Als Beispiel für wahrscheinliche Gegenstände gibt Dinkelaker Bienenkästen an.

Was hatte der Landkreis unternommen, um damals eine Ausbreitung zu verhindern? Als ersten Punkt nennt Dinkelaker die „Bildung eines Sperrgebiets“. Unter Sperrgebiet versteht man einen festgelegten Bereich, in dem keine Bienenvölker umgestellt werden dürfen. Auch ist es nicht erlaubt, neue Völker in das Sperrgebiet hineinzubringen. Des Weiteren wurden die seuchenkranken Völker abgetötet. Alle imkerlichen „Gerätschaften und Materialien“ mussten gereinigt und desinfiziert werden. Außerdem wurden Bienenvölker untersucht, wie die Pressesprecherin weiß. Auf Anfrage unserer Redaktion sagt Dinkelaker, dass ein Sterben der betroffenen Bienenbestände nicht zu verhindern ist.

Wie jede Krankheit hat auch diese Folgen. Imker können nur noch eingeschränkt ihrer Tätigkeit nachgehen. Die Bienen sind krank und ihr Volk geschwächt.

Regelmäßige Prüfung

Eine Ansteckung der Bienen können Imker zwar nicht verhindern, aber dennoch vorbeugen. Unter anderem ginge das „durch gute imkerliche Praxis“. Außerdem solle ein Risiko beim Kauf neuer Bienenvölker vermieden werden. Darüber hinaus sei eine „regelmäßige Prüfung der Bienenvölker auf Anomalien“ wichtig.

Doch wie sehen diese Anomalien aus? Imker können bei ihren Bienenbeständen auf eine dunkle Färbung beziehungsweise eingesunkene und defekte Wabendeckel achten. Auch veränderte und abgestorbene Bienenlarven sowie ein schwaches Volk können laut Dinkelaker Zeichen auf einen Befall sein.

Die Pressesprecherin kann allerdings in zweierlei Hinsicht beruhigen: Zum einen sei die Krankheit nicht auf Menschen übertragbar. Zum anderen gibt es im Landkreis Calw aktuell keinen Fall von Faulbrut.