Die Bittlosen (von links) Clemens Maurer, Rainer Sailer, Martin Kläger, Walter Kunz, Frank Gebele, und Tobias Maurer haben die Fasnet 2022 noch nicht ganz abgeschrieben. Foto: Herzog

Trotz der unsicheren närrischen Großwetterlage ist die jüngste Sulgener Narrengruppe, "die Bittlosen", bester Laune und sprüht nur so von Ideen.

Schramberg-Sulgen - Mit einer ungewöhnlichen Feststellung hat Zeremonienmeister Frank Gebele jüngst das nichtöffentliche verspätete Abstauben im neuen Vereinsheim eröffnet: "Wir Bittlose sind nachweislich die einzige schwäbisch-alemannische Narrenvereinigung, die im vergangenen Jahr eine Sommerfasnet veranstaltet hat. Damit haben wir mit unserem Know-how bewiesen, Zünfte von Schiltach, Kinzig, Donau und Rhein in dieser Angelegenheit beraten zu können."

Bescheidene Bilanz der Sommerfasnet

Allerdings, musste Gebele einräumen, falle die Bilanz der Sommerfasnet eher bescheiden aus. Man sei von den benachbarten Zünften weder auf Bälle noch auf Umzüge eingeladen worden. Andererseits hätten die Bittlosen einsehen müssen, dass so eine Fasnet ohne die Arbeit der oftmals getadelten Behörden nicht ganz einfach sei. Selbst zu der von den Bittlosen initiierten Sommer-Da-Ba-na-Fahrt seien nur drei Besucher erschienen, die zu allem Übel im "Roßgumpen" auch noch mit dem Rücken zum Geschehen gesessen hätten, bedauerte der Zeremonienmeister.

Günstiger als vergleichbare Projekte

Positiv in Erinnerung bleiben dagegen die Outfits, die der Gewandsbeauftragte Rainer Sailer mit prominenten Modedesignern aus Paris und Rom entwarf. "Die Kollektion bietet bei sommerlichen Temperaturen schöne Einblicke und lässt das spärlich Bedeckte spielerisch erahnen", lobte sich Sailer selbst. Kommunalpolitisch schlagen die Bittlosen eine Machbarkeitsstudie für einen Elfer-Sessellift auf den Paradiesberg vor. Eine Wirtschaftlichkeit sei wegen der meist katastrophalen Schneeverhältnisse zwar nicht zu erwarten, doch seien die Kosten deutlich niedriger als vergleichbare Projekte der Stadt. Die Jungfernfahrt der teils überhängenden Traverse Paradiesberg-Hagenwinkel habe mit positivem Ergebnis bereits stattgefunden. Der Lift könne künftig auch von Pendlern in die nahegelegene Boom-City Aichhalden genutzt werden, sind die Bittlosen überzeugt.

Ein paar Programmpunkte

Bis zum Aschermittwoch am 2. März stehen bei ihnen kleinere nichtöffentliche Veranstaltungen auf dem Programm. Hierzu gehört die Vollversammlung am Freitag, 25. Februar, im Gasthaus Hutneck mit der traditionellen Verleihung des Ordens der kupfernen Bratpfanne. Neben mehreren vollständig geboosterten Schramberger C-Promis sind auch wieder Vertreter der Schramberger Kultband und Partnervereinigung "Hoorige Turmbläser" eingeladen. Man sei gespannt, so Gebele, ob die neuen Shooting-Stars am Schramberger Fasnetshimmel bei ihrem vollgestopften Terminkalender einen Abstecher auf den Sulgen unterbringen können.

Zum Abschluss versicherte Pressesprecher Martin Kläger: "Das Programm der Bittlosen ist nicht in Stein gemeißelt. Wir freuen uns auf eine schöne Fasnet im Kleinen, je nachdem, wie es die Situation zulässt. Wir werden jedenfalls wieder versuchen, einen winzigen Teil zum gesamtstädtischen Fasnetskunstwerk beizutragen", bekräftigte Kläger unter tosendem Applaus.