Am Fasnetsmontagmorgen 2023 ziehen beim Historischen Narrensprungf 2500 Narren durch die Rottweiler Innenstadt. Foto: Bodo Schnekenburger

Viele Besucher, gut aufgelegte Narren, bestes Wetter: Der Fasnetsmontag in Rottweil wird zum großen Fest.

Schon früh war klar, dass das ein wunderschöner Narrentag werden könnte. Und vielleicht nicht nur deshalb zog es am Fasnetsmontagmorgen auch viel Publikum in die Stadt. Als es am Schwarzen Tor acht Uhr schlug, standen die Zuschauer so dicht gedrängt wie auch in den letzten Jahren vor der Coronakrise nicht mehr.

Trocken, kühl und so sonnig, dass die Fotoschantle auf Zusatzlicht verzichten konnten, präsentierte sich das Arbeitsumfeld der Narren, das Ganze eingebettet in die Kulisse der historischen Innenstadt. Nicht nur von „Kaiserwetter“ war die Rede, „ein Prachtstag“ hörte man sagen, was bekanntlich noch eine Ecke mehr gilt, denn beim „Prachtstag“ muss das Gesamtpaket stimmen.

Weniger kann auch an der Fasnet mehr sein

Über einen äußeren Umstand, der bei manchem für innere Spannung sorgte, war im Vorfeld viel diskutiert und gewettert worden, und er bewegte auch am Montag die Gemüter: Beschränkung der Teilnehmer für den Historischen Narrensprung auf 2500 – eine Idee der Narrenzunft, die sich schon lange Gedanken über die Länge der Narrensprünge gemacht und im vergangenen Jahr bei Umsetzung eines Corona-Maßnahmen-konformen Narrensprungs festgestellt hat, dass weniger auch mehr sein kann. Mehr Atmosphäre, mehr Zeit vor dem Betzeitläuten, mehr Wertschätzung durch das Publikum. Aber durchaus auch mehr Ärger mit Narren, die die Fasnet als überreguliert empfinden und sich durch die Beschränkung einmal mehr darin bestärkt sehen.

Viele von diesen Narren waren gestern im offiziellen Narrensprung nicht dabei. Das Thema hatten aber viele auf dem Schirm, Pardon im Narrenbuch, auf der Schnupfdose und in der „Handhebete“ aufgearbeitet.

Ganz abgesehen davon: Die Bedingungen waren perfekt, und die Narren nutzten sie, um ausgiebig Fasnet zu feiern. Nach rund zweieinhalb Stunden ließen sich die letzten Rössle durchs Schwarze Tor treiben. Genug Zeit für einen prächtigen Narrensprung, und mit 2500 Narren auch ausreichend Aktive, um das große Format füllen zu können. Dass diese Narren bester Laune waren, konnte man spüren. Und so verwundert es auch nicht, dass sich das auf die vielen, ohnehin erwartungsfrohen Besucher übertrug.