Vor dem Schloss begann der Umzug, angeführt von der Narrenzunft Geislingen. Foto: Dennis Breisinger

Selbst leidenschaftliche Fasnetsverweigerer finden Gefallen am bunten Geislinger Umzug mit mehr als 70 teilnehmenden Gruppen.

Um einen passionierten Fasnetsverweigerer zu einer Veranstaltung zu locken müsste wahrscheinlich schon der Kölner Rosenmontagszug direkt am eigenen Haus vorbei ziehen oder das Kölner Dreigestirn im eigenen Wohnzimmer aufkreuzen. Auch gibt es die Leute, die nach dem Motto „Fasnet ist nicht unbedingt mein Fall“ verfahren. Doch selbst bei denen es heißt oft: „Zum Geislinger Umzug am Fasnetssamstag gehe ich schon.“

Die Narrenzunft Geislingen um ihren Vorsitzenden Matthias Killmayer hatte diesen erneut bestens organisiert. Außerdem gibt es natürlich gerade in Geislingen die eingefleischten Fasnetsenthusiasten.

Die „Sonnenstadt“ mutiert zur „Wolkenstadt“

Daher war es bei ordentlichen Wetterbedingungen – nicht zu wenig Kälte und vor allem ohne Niederschlag – kein Wunder, dass die Fasnetshochburg Geislingen wieder aus allen Nähten platzte. Kein Platz entlang der Umzugsstrecke blieb leer, auch wenn dieses Mal die „Sonnenstadt“ nicht ihrem Ruf treu blieb und eher zur „Wolkenstadt“ mutierte.

Wie üblich ging es mit dem obligatorischen Kanonenschlag los, ehe auf dem Schlossplatz mit dem eigenen Narrenmarsch einer der großen Höhepunkte folgte . Angeführt wurde der Umzug von der Narrenzunft mit ihren verschiedenen Gruppen wie dem kleineren, mittleren und großem Ballett, den Zimmerern und Fasnetsfiguren wie dem Spandalen, dem Pelzrutscher und dem Schopflaweible, den beiden Hoheiten Prinz Julian I. und Prinzessin Anabel I. sowie dem Funkenmariechen Annika sowie dem Geislinger Musikverein.

„Welcome to Fabulous Spandalias Geislingen“

Der aus mehr als 70 Gruppen bestehende Lindwurm machte sich auf durch „Spandalusien“. Entlang der Strecke hieß das Motto, frei nach einer der Laufgruppen, „Welcome to Fabulous Spandalias Geislingen“.

Neben den vielen Narrenzünften und Fasnetsvereinen waren wieder Geislinger Vereine und kleine, private Gruppen mit dabei. Sie beeindruckten alljährlich mit ihrer Kreativität bei der Kostümierung. Doesmal waren Haribo-Männer und -Frauen unterwegs, es wurde auf die „Queen Gsangvrei“ geladen und bei den Geislinger Scherenschleifern hieß es „Lustig ist das Zigeunerleben“.