Eine Drohne der Polizei. Foto: dpa

Aus der Luft können Gefahren einfacher erkannt werden. Beamte in Dienststellen überwachen Aufnahmen.

Region - Drohnen sind der letzte Schrei. Immer mehr Menschen schaffen sich die High-Tech-Flieger für den Privatgebrauch an - um beispielsweise schicke Bilder aus der Luft zu schießen. Aber auch die Polizei nutzt diese Technik für sich, beispielsweise bei Umzügen während der Fasnet. Doch zu welchem Zweck? 

"Wir sparen uns mit Drohnen ungleich viele Kräfte", erklärt Uwe Vincon, Leiter der Öffentlichkeitsarbeit beim Polizeipräsidium Konstanz. Aus der Luft könne man Gefahrensituationen viel einfacher erkennen und viel genauer Beamte zum Ort des Geschehens lotsen. 

Als Beispiel nennt Vincon einen Drohneneinsatz während eines Umzugs in Leonberg: Dort hatte ein Besucher seinen Kampfhund auf die Veranstaltung mitgebracht - trotz ausdrücklichem Hundeverbot. Der Vierbeiner kam mit dem Lärm nicht zurecht und drehte durch. Dank der Drohne konnte die Situation sofort erkannt und eine weitere Eskalation verhindert werden.

Bilder werden in Dienststelle überwacht

Die Drohnen fliegen bei diesen Einsätzen relativ hoch - mehr als 50 Meter, sagt Vincon. Wenn man genau hinschaut, kann man sie mit bloßem Auge erkennen. Das typische Surren der Drohne geht im Lärm der Fasnet allerdings unter. Die Bilder werden dabei live von einem Polizisten in der Dienststelle überwacht. Dort wird auch entschieden, ob Beamte zu einem Einsatz losgeschickt werden.

"Bei Ordnungswidrigkeiten, wenn beispielsweise jemand gegen einen Baum pinkelt, schicken wir jetzt nicht sofort jemanden los. Das wird immer je nach Situation entschieden", erklärt Vincon. Häufiger Grund für Einsätze sind beispielweise Körperverletzungen infolge von Alkoholkonsum. 

Bei Umzügen in der Region eher selten

Die Drohnen dürfen nicht ohne Weiteres bei jeder beliebigen Veranstaltung eingesetzt werden. "Die Lage muss das ergeben und es müssen gewisse Kriterien erfüllt sein. Es muss beispielsweise ein Sicherheitsrisiko vorliegen", berichtet Vincon. Bei Fasnetsumzügen in der Region kommen Drohnen eher seltener zum Einsatz - eher in größeren Städten wie Karlsruhe oder Stuttgart. "So ein Einsatz muss außerdem im Vorfeld kommuniziert und angekündigt werden."

Drohnen werden bei der Polizei aber auch zu anderen Zwecken eingesetzt. Hubschraubereinsätze haben sie teilweise schon abgelöst. "Drohnen sind wesentlich günstiger und man ist viel flexibler", meint Vincon.

Typische Anwendungsgebiete sind Überwachung des Verkehrs, Suchaktionen oder das Beobachten von Fanströmen bei Fußballspielen. Auch bei Demonstrationen können sie unter Umständen eingesetzt werden. "Das ist allerdings nicht so einfach, da es hier höhere rechtliche Hürden gibt", erläutert Dirk Wagner von der Polizeipressestelle Pforzheim. Voraussetzung ist beispielsweise der konkrete Verdacht, dass es zu Straf- oder Gewalttaten kommen kann.