In seinem Breagler-Buch hat der Breagler alle Geschichten aufgeschrieben und bebildert. Foto: Schwind

Im vergangenen Jahr ist – trotz Corona – viel geschehen und manches ist auch "domm gloffa". Die Narren sparten beim Breagler-Abend in den Sulzer Lokalen nicht mit Spott und Hohn, da wurde auch das Rathaus-Trio nicht verschont.

Sulz - Der Samstagabend vor dem Schmotzigen steht bei der Narrenzunft Sulz ganz im Zeichen der Breagler. Und denen sah man deutlich an, dass sie nach einem Jahr Online-Breageln richtig Lust hatten ihre Geschichten aus dem Breaglerbuch in Präsenz dem Narrenvolk zu erzählen. So hatten sich die Narren wieder das ganze Jahr über umgehört und sich notiert, was zur Kategorie Pleiten, Pech und Pannen zählt.

Narrenrat Frank Dietrich hatte mit der Stadtverwaltung und der Polizei schon im Vorfeld einen ausgeklügelten Hygieneplan mit 2G plus ausgearbeitet damit die Veranstaltung überhaupt stattfinden durfte. Alle Teilnehmer mussten sich wegen der reduziert zugelassenen Sitzplatzkapazität in den Lokalen ohnehin einen Platz reservieren. Die zehn teilnehmenden Breagler waren in vier Gruppen, mit einem eng getakteten Zeitfenster in den teilnehmenden Lokalitäten Hecht, Grotte, Lamm, Bella Vita (Linde) und in der Zunftstube unterwegs.

Narrenkapelle mit dabei

Als fünfte Gruppe durfte die Sechsköpfige Narrenkapelle, da sie keine Blasinstrumente spielten, teilnehmen. Die Gastwirtschaften waren allesamt sehr gut besucht und die Gäste gespannt auf die Kuriositäten, lustige Geschichten und Anekdoten, die die Breagler das ganze Jahr über mit spitzer Feder notiert hatten. Mit scharfer Zunge präsentierten die Breagler ihren Jahresrückblick, mit all dem was sich in Sulz das Jahr über zugetragen hatte.

Ihr Fett ab bekamen die Kinderhausplaner Bürgermeister Gerd Hieber, Reiner Wössner und Hartmut Walter. So seien die größten Kinder in die niedersten Räume verpflanzt worden, wenigstens habe man aber bei der Auswahl der Erzieherinnen auf deren Körpergröße geachtet. "A Planung ka guat sein oder se isch Mist".

Viele Fettnäpfchen

Ohne Parkscheibe auf dem Sulzer Marktplatz parkend, gibt es natürlich auch für Anlieger ein Knöllchen. Dafür werde ein laufendes und mit dem Autoschlüssel steckendes Auto vom Ordnungsamt eingecheckt. Im Dschungel der vielen Corona-Regeln setzte ein Sulzer Breagler-Duo noch eins drauf und brachte eine besondere 3G-Regel ins Spiel: "Geküsst, geschnaxelt ond geschwängert".

Den Breaglern entgeht auch außerhalb den Sulzer Stadttoren nichts. Und so erfuhren die Gäste vom abenteuerlichen Urlaub eines Unternehmerpaares, das beim Abschleppen ihres Wohnmobils in zwei verschiedene Richtungen zog, von dübelnden Hobby-Handwerken, fliegenden und notlandenden Tanzlehrern oder von Steingärten im Kreisverkehr. So wurden noch viele aufgedeckte Peinlichkeiten zum Besten gegeben und so mancher Bürger auf die Schippe genommen. Die Narrenkapelle brachte bei ihrem Auftritt die vielen, meist verkleideten Besucher zum schunkeln, klatschen und mitsingen und heizte die ohnehin schon gute Stimmung zusätzlich an.

Abend geht online

In diesem Jahr hatte das für seine Technischen Raffinessen bekannte Technikteam der Sulzer Narrenzunft das Breagler-Geschehen mit zwei Kameras in zwei verschiedenen Lokalitäten aufgenommen. Wer also nicht live dabei sein konnte, der hat auf dem YouTube-Kanal der Zunft noch Gelegenheit, das Breageln zu verfolgen.