Die Gemeinde Bisingen will gegen die Vermehrung der Tauben im Ort vorgehen. (Symbolfoto) Foto: Becker

Bisingen will die Zahl der Tauben kleiner machen. Die gefiederten Bewohner sind zur Plage geworden. Die Gemeinde holt deshalb den professionellen Rat einer Falknerei ein. Wie will man gegen diese unliebsamen Tiere vorgehen?

Bisingen - Tauben auf dem Dach? Lieber nicht. Die Tiere sammeln sich unter anderem rund um die Hohenzollernhalle. Dort hinterlassen sie ihren Kot, der sich nicht nur in die Bausubstanz hineinfrisst, sondern auch gesundheitsschädlich sein kann – und Fußgänger würden wohl lieber Wege begehen, auf denen keine "Stolperfallen" lauern.

Dennoch sind die öffentlichen Gebäude vor der Taubenplage ganz gut geschützt. So sieht man etwa die Stacheln am Gebälk der Hohenzollernhalle, die die Tiere fernhalten sollen – was teilweise gelingt. Wie Bürgermeister Roman Waizenegger bei der jüngsten Gemeinderatssitzung berichtete, wolle die Verwaltung in nächster Zeit auf die Privateigentümer zugehen: Nur gemeinsam könne es gelingen, dem Problem Herr zu werden. Die "Ratten der Lüfte" nisteten demnach auch auf Dächern, auf den zum Beispiel Photovoltaik-Anlagen installiert sind.

Tauben sind nicht das einzige tierische Problem

Im Gespräch waren außerdem mehrere Optionen, den Taubenbestand zu minimieren. Darunter ein Taubennest, bei dem man die Eier herausnehmen und durch künstliche ersetzen kann. Doch wie Waizenegger erklärte, gebe es laut Expertenmeinung effektivere Methoden. Nun ist im Gespräch, einen Lockkäfig aufzustellen, um die Tauben einzufangen. Was mit den Tieren geschieht? Sie könnten Futtertiere für Greifvögel werden. Wie Michael Breimesser erklärt, sei die Maßnahme noch nicht beauftragt. Die von der Gemeinde engagierte Falknerei wird noch ein Konzept ausarbeiten.

Und die Tauben sind nicht das einzige tierische Problem in Bisingen: Am Klingenbach gibt es eine Rattenpopulation, die ebenfalls reduziert werden soll. Dazu wurden bereits Fallen aufgestellt. Diese sind speziell für Ratten ausgelegt und können etwa Kindern und Hunden nichts anhaben. Darin versteckt sei ein toxischer Köder.

Tauben füttern verboten

Tierliebe kann teuer werden. Zumindest dann, wenn sie Folgen für die Nachbarn hat.

Wer zum Beispiel übermäßig Vögel füttert, muss mit Konsequenzen rechnen.

Füttert jemand Tauben und sonstige Vögel mit Brotstücken und anderen Lebensmitteln kann dies auch die Nachbarn beeinträchtigen. Kommt es zu Verschmutzungen des Grundstücks, kann die intensive Fütterung verboten werden.

Dies ergibt sich aus einer Entscheidung des Landgerichts Frankenthal (Aktenzeichen: 2 S 199/20). Wer sich nicht daran hält, muss mit einem erheblichen Ordnungsgeld oder sogar Ordnungshaft rechnen.