Ist die Landwirtschaft ein ungeliebtes Kind? Dies könnte man meinen, wenn man den Wust an Bürokratie und Verordnungen sieht.
Die CDU hatte zu einem Europa-Fachkongress Landwirtschaft in die Tälesee-Halle nach Empfingen eingeladen. Bürgermeister Ferdinand Truffner begrüßte als Hausherr die rund 100 Gäste, darunter viele CDU-Abgeordnete aus dem Bundestag, Landtag und Europaparlament. Auch Minister Peter Hauk war gekommen.
Empfingen liegt laut Truffner an der Lebensader Stuttgart – Zürich. Katrin Schindele, MdL, in ihrem Grußwort: „Landwirtschaft ist ein wichtiges Thema für Baden-Württemberg. Es sei wichtig in der agrarpolitischen Diskussion dran zu bleiben. Wir sind die Bauern-Partei, die die Bauern am besten vertreten“, so Schindele. „Wir müssen wegkommen von der polarisierenden Debatte.“
In den Vorträgen ging es um die Themen Bürokratie, Vorschriften und anderes mehr, die das Tun in der Landwirtschaft ausbremsen. Norbert Lins, MdEP,, Hermann Färber, MdB, und Minister Peter Hauk, ging es um die Bedeutung der Landwirtschaft.
Landwirtschaft ist das Rückgrat der Ernährung
Lins: „Unsere Landwirtschaft ist nicht nur eine Wirtschaftsform, sie ist das Rückgrat unserer Ernährungssicherheit und ein wesentlicher Bewahrer unserer Kulturlandschaften und Biodiversität. Ohne unsere Bauern gibt es keine Zukunft für eine nachhaltige, regionale und gesunde Versorgung unserer Bevölkerung. Unsere Bauern sind nicht nur Produzenten hochwertiger Lebensmittel, sie sind auch Hüter unserer Kulturlandschaft und entscheidende Akteure im Umweltschutz“, so Lins.
Hermann Färber, MdB, sprach die Futtermittel und Düngemittelversorgung an, das Thema Arbeitskräfte, Absatzmärkte, das Einkaufs- und Konsumverhalten und vieles mehr an.
Minister Peter Hauk hielt fest, dass man der Landwirtschaft vertrauen muss, nicht misstrauen. „In der und für die Landwirtschaft muss man ganzheitlich denken. In Baden-Württemberg gibt es keine Massenproduktion. 80 Prozent des benötigten Futters werde in Baden-Württemberg angebaut.“
Nach den Vorträgen galt es in mehreren Workshops nochmals die Anliegen der Teilnehmer zu nennen und zu diskutieren. Als thematische Workshops wurden angeboten:
Workshop Ackerbau mit dem Moderator Klaus Burger, MdL; Workshop Tierhaltung Schweine und Geflügel ,moderiert von Raimund Haser, MdL; Workshop Obst-, Wein-, und Gemüseanbau, moderiert von Carina Barth; Workshop Grünlandwirtschaft und Rinderhaltung mit Rose Geyer-Fessler.
Alle Workshops waren bestens besetzt. Grünland: die Biogaserzeugung muss gefördert werden. Die Beziehung Landwirtschaft und Molkereien muss verbessert werden, Beispiel Mindestpreise. Tierhaltung Schweine und Geflügel: Vollverwertung der Schlachttiere, nicht nur Filets. Tierhaltungsvorschriften, das Bild der Landwirtschaft verbessern, Ernährung ist nicht nur wissenschaftlich, sondern auch politisch beeinflusst, wie passen Regeln zu den Zielen.
Obst-, Wein- und Gemüseanbau: Regionalität hat einen Mehrwert, Mindestlohn ist im Ausland niedriger, bedarfsgerechte Ernährung der Pflanzen, arbeiten witterungsperiodisch, müssten mehr wachstumsorientiert arbeiten, Eigentum der Landwirtschaft stärken.
Ackerbau: Wir haben noch nie so gute Lebensmittel gehabt wie heute, billige Lebensmittel werden eingeführt, Lidl und Aldi-Kartell muss durchbrochen werden.
Am Ende gab es noch eine übergreifende Schlussrunde.