Schramberg beteiligte sich am Warntag mit einem Infopunkt – künftig soll es auch Sirenen geben. Foto: Wegner

Die Stadt will in diesem Jahr Sirenen für rund 100 000 Euro anschaffen, die doppelte Summe ist für 2024 geplant.

In Schramberg wehte eine Fahne, in anderen Orten heulten beim jüngsten Warntag die Sirenen. Damit dies nicht so bleibt, will die Stadt in diesem Jahr für 100 000 Euro, im kommenden Jahr für 200 000 Euro Sirenen anschaffen.

Bis 2019 hat Schramberg, so geht es aus einer Vorlage an den Ausschuss für Umwelt und Technik hervor, nahezu keine Mittel und personelle Ressourcen für den Bevölkerungs- und Katastrophenschutz aufgewendet. Im Oktober 2019 wurde entschieden, dass die Stadt in das vom Bund geforderte professionelle kommunale Notfall- und Krisenmanagement einsteigt.

Vom Schlaf aufwecken

Dabei wurde im Zuge von Workshops für Notfall- und Krisenmanagement, bei denen die Stadt von der EnBW unterstützt wird, auch die Frage aufgeworfen, wie die Bevölkerung bei schweren Bränden mit austretenden Giftstoffen, Starkregenereignissen, Trinkwasserverunreinigungen, Bombenfunden oder Stromausfall sowie sonstigen örtlich begrenzten, jedoch bedrohlichen Lagen alarmiert werden könnte.

Feuerwehr hat viel zu tun

Bislang ist dies – wenn überhaupt – ausschließlich mit Hilfe der Lautsprecherwagen der Freiwilligen Feuerwehr möglich. Diese Alarmierung der Bevölkerung sei im Ernstfall jedoch nicht schnell und effizient genug. Zudem sei nicht gesichert, dass bei der örtlichen Feuerwehr in einem Krisenfall genügend Personal verfügbar ist, um der Lage Herr zu werden und zusätzlich die Lautsprecherwagen zu betreiben.

In großem Radius zu hören

Aufgrund dessen gehen immer mehr Kommunen in Deutschland dazu über, neue Sirenen zu installieren. Diese können in einem großen Radius gehört werden und haben zudem einen Weckeffekt. Eine ausschließliche Warnung per Handy-App nutze einer schlafenden Person meist nichts.