Foto: Lothar Herzog

Auf der Bühne geht es bei Hexennacht der Heuliecherzunft Schlag auf Schlag.

Eschbronn-Mariazell - Es steppte der Bär, die Mädels tanzten fürs Auge und die Hexen trieben ihren Schabernack. Bei so viel Begeisterung und vollem Haus war die 6. Nacht der Hexen der Heuliecherzunft Mariazell wieder ein Erfolg.

Allein die närrische Begrüßung der zahlreichen Gastzünfte durch Heuliecher-Vize Karl-Josef Glück reichte aus, um darauf zu kommen, dass an diesem Abend in der Mühlbachhalle die Hexen reichlich in der Überzahl waren. Da kamen sich die "Schuhus" aus Hinterlehengericht oder die Hecke-Pfiefer aus Locherhof fast schon wie Fasnet-Exoten vor.

Zwar lag man bei den Narrenrufen im zweiten Teil mit "Hexen" fast immer richtig, aber eben nur fast. Bei den Heuler-Hexen aus Filderstadt-Sielmingen wurde "Heuler-Hui" und beim Schwarzwälder Mutesheer Ottenbronn "Hupf-Hoch" gejohlt. Danach starteten die Gastgeber mit ihren Heuliechern und Rotseehexen ein zünftiges Bühnenprogramm, das nur mit kurzen Umbauphasen unterbrochen wurde. Die "Zäpfle-Bomber" der Narrenzunft Frommern sorgten mit ihrer Guggenmusik dafür, dass Geräuschpegel Stimmung schlagartig nach oben schnellten. Von stürmischem Applaus und gellenden Freudenpfiffen begleitet war der Auftritt der Frommener Showtanzgruppe, die ihr Motto "Robin Hood" geschickt mit schottischer Folklore verband und Goldtaler ins Narrenvolk schmiss.

Die Putzladies von "Mad-Moves" vom Sportverein Mariazell verdeutlichten auf einem großen Transparent, was sie von der Hausarbeit hielten. Am Tanzen hatten sie deutlich mehr Spaß, wie beim Blick in ihre Gesichter unschwer zu erkennen war. Nach diesem Augenschmaus nahmen die Hexen der Narrenzunft Althengstett die Bühne in Beschlag und krönten ihren schaurig-rauchigen Auftritt mit einer vierstöckigen Hexenpyramide. Die Showtanzgruppen "Shoguna" (Narrenzunft Tennenbronn), "X-Plosion" (Katzenzunft Hardt) und "Discovery" (TSV Lauterbach) überzeugten mit stimmiger Choreografie, ließen Hüfte und Arme zu verschiedenen Musikstilen kreisen und bewegten sich federleicht auf dem Parkett. Tosenden Beifall genossen die Mädels stark atmend und bedankten sich mit kleinen Zugaben.

Dazwischen kamen auch die Boschelwald-Hexen bei ihrem Auftritt gehörig ins Schwitzen. Kein Wunder, im Häs und mit Maske. Den sprichwörtlichen Schlussakkord setzte die Guggenmusik "Sälle 15", die ihrem Namen gegenüber deutlich in der Überzahl vertreten war und ordentlich auf den Putz haute.

Ob auf der Bühne beim Tanzen oder an den Bars: Überall blickte man in gut gelaunte, teilweise fantasievoll geschmückte Gesichter, die sich anregend unterhielten.