Ebhausen nimmt sein Kanalnetz unter die Lupe (Symbolbild). Foto: matho - stock.adobe.com

Es geht mal wieder unter die Erde: Die Gemeinde Ebhausen ist dabei, das Kanalnetz zu überarbeiten. Am Anfang stehen neue Berechnungen.

Ein Ingenieurbüro wurde kürzlich von der Gemeinde Ebhausen damit beauftragt, das Kanalnetz der Gemeinde Ebhausen sowie das der Teilorte Wenden und Ebershardt hydraulisch zu überrechnen. Rotfelden ist nicht dabei, da dieser Ortsteil bereits im Jahr 2019 überarbeitet wurde.

Ein wichtiger Gesichtspunkt ist hierbei, das bestehende Kanalnetz mit dem heute üblichen hydrodynamischen Berechnungsverfahren zu überprüfen und hydraulische Schwachstellen zu identifizieren. Zudem sollen auch Lösungsmöglichkeiten aufgezeigt werden.

Aufgrund von zurückliegenden Entwicklungen, geplanten Erweiterungsvorhaben sowie generell mittlerweile höheren Anforderungen an den Entwässerungskomfort muss der Allgemeine Kanalisationsplan für die Kommune Ebhausen neu erstellt werden. Daher wird im Rahmen dieser Untersuchung das zusammenhängende Entwässerungsnetz der Gemeinde gesamtheitlich überrechnet. Anschließend sollen Maßnahmenpakete zur Verbesserung des Kanalnetzes sowie der Mischwasserbehandlungsanlagen aufgezeigt werden.

Wenden: Kostenschätzung liegt bei 80.000 Euro

Zum Ortsteil Wenden äußerte sich das Planungsbüro, dass durch die hydraulische Simulation und ausführliche Ortsbegehungen an mehreren Stellen im Kanalnetz Risiken festgestellt werden konnten – etwa durch Überstau oder Überflutung bedingt. Die so ermittelten „Hotspots“ decken sich dabei mit den Beobachtungen von Anliegern. Das auf den hydraulischen Berechnungen basierende Sanierungskonzept sieht keinen Umbau an der bestehenden Abwasserkanalisation vor – jedoch sollen die westlich gelegenen Einlaufbauwerke in Wenden baulich saniert und die oberhalb gelegene Grabenabflussweiche modifiziert werden. Die Kostenschätzung liegt hierbei bei rund 80 000 Euro. Zudem besteht im Bereich Fichtenäckerweg und Höhenstraße noch Potenzial für den Ausbau des Trennsystems. Dadurch kann eine hydraulische Entlastung im Ortskern erreicht und der Fremdwasseranfall weiter reduziert werden.

Durch die Umsetzung der Sanierungsmaßnahmen kann das Kanalnetz zukünftig Niederschlagsereignisse mit einer statistischen Wiederkehrwahrscheinlichkeit von mindestens drei Jahren überstaufrei ableiten.

Ebershardt: Investitionsvolumen liegt bei etwa 1,4 Millionen Euro

Für den Ortsteil Ebershardt beläuft sich das Gesamtinvestitionsvolumen auf etwa 1,4 Millionen Euro. Hier sieht das Sanierungskonzept den Neubau von etwa 170 Metern Regenwasserkanalisation vor. Darüber hinaus wird die Aufdimensionierung von 180 Metern vorgesehen. Zudem ist in dem Sanierungskonzept der Neubau eines modifizierten Mischsystems von 1550 Metern Länge vorgesehen.

Häusliches und gewerbliches Schmutzwasser werden zusammen mit verschmutztem Niederschlagswasser, etwa von Straßen und Hofflächen, dem Mischwasserkanal zugeleitet.

Ebhausen: Investitionsvolumen liegt bei rund 195.000 Euro

Für Ebhausen selbst beläuft sich das Gesamtinvestitionsvolumen auf rund 195 000 Euro. Das auf den hydraulischen Berechnungen basierende Konzept sieht für Ebhausen den Neubau von etwa 288 Metern Mischwasserkanal vor.