Niklas Lechler mit seinen Eltern (Mitte) sowie Kreisjugendleiterin Jana Läpple (Zweite von rechts) , der Rettungssanitäterin Helena Baur und dem Notfallsanitäter Benjamin Ruttloff. Foto: Michaela Läpple

Der DRK-Kreisverband Calw hat Niklas Lechler für seinen Einsatz als „Juniorheld“ auszeichnet.

Für die meisten Menschen ist es ein Schreckensszenario: Ein Notfall passiert zu Hause, es muss Erste Hilfe bei nächsten Angehörigen geleistet werden. Wie reagiere ich? Was muss ich tun? Oftmals ist man selbst mit der Situation und seinen eigenen Gefühlen völlig überfordert.

Nicht so Niklas Lechler. Der Neunjährige hat bei einem häuslichen Notfall vorbildlich reagiert und damit seinem Vater das Leben gerettet.

Nach einer Infektion erlitt Niklas’ Vater einen Krampfanfall. Die Lage: lebensbedrohlich. Doch Niklas blieb besonnen, entfernte alle Gegenstände, die seinen Vater hätten verletzen können, und wählte umgehen die Notrufnummer 112.

Bis zum Eintreffen des Rettungswagens betreute ein Mitarbeiter der Integrierten Leitstelle in Calw den Jungen am Telefon, stellte Fragen, gab Anweisungen, beruhigte.

Der DRK-Kreisverband Calw fand: „So viel Heldenmut muss belohnt werden“, heißt es in einer Mitteilung. Jana Läpple, Kreisjugendleiterin im DRK-Kreisverband, machte sich deswegen mit zwei Mitarbeitenden des Rettungsdienstes auf nach Igelsloch, um Niklas für seinen Einsatz zu ehren.

Auch bei Jugendfeuerwehr

Neben einer Urkunde, die ihn ab sofort als „Juniorheld“ auszeichnet, gab es eine Ersthelfertasche, prall gefüllt mit Erste-Hilfe-Material für den Grundschüler.

„Anderen zu helfen ist Niklas sehr wichtig“, berichtet Läpple vom Treffen mit dem kleinen Helden. Im Alter von fünf Jahren besuchte er bereits im Kindergarten einen Jugendrotkreuz-Kurs für Kindergartenkinder. Und er engagiert sich in der Jugendfeuerwehr.

Das Beispiel von Niklas zeigt: Erste Hilfe leisten ist kinderleicht. Es gehört nur etwas Mut dazu, um im Notfall zu reagieren. Denn falsch zu handeln, bedeutet in diesem Fall nur eines: nichts zu tun.