Die Motivwagen sind reichlich geschmückt. Foto: Weisser

Viele Besucher hat der große Erntedankumzug am Sonntagmorgen nach Dietingen gelockt. Zahlreiche Wagen und Fußgruppen erinnerten eindrucksvoll an das frühere bäuerliche Dorfleben und das ländliche Brauchtum.

Mehr als 150 Personen – von Kleinkindern bis hin zu betagteren Bürgern – nahmen an diesem farbenprächtigen Umzug von der Zinkenstraße zur Zehntscheuer teil. Letztmals hatte der Umzug im Jahr 2019 stattgefunden.

Die Organisation lag diesmal allein in den Händen des Ortschaftsrats mit Ortsvorsteher Klemens Schmid an der Spitze. Das war wohl eine der letzten größeren Aufgaben des Gremiums. Den Dietinger Ortschaftsrat gibt es ja nach der nächsten Kommunalwahl bekanntlich nicht mehr. In früheren Jahren waren die Bauramänner der Narrenzunft noch mit im Boot gewesen.

Reiter führen die Wagen an

Angeführt wurde der Umzug hoch zu Ross: Eine Reitergruppe um den Dietinger Hufschmied Gerhard Hipp übernahm wie gewohnt diese Aufgabe. Bei strahlendem Wetter präsentierte sich danach der Musikverein Dietingen. Anschließend folgten mehr als 40 Motivwagen, gezogen von Oldtimer-Traktoren. Ganz vorne: Der Erntedankwagen und die Erntekrone, mit der früher die Bauern ihre Dankbarkeit für eine gute Ernte zum Ausdruck brachten.

Zahlreiche Fußgruppen bereicherten mit liebevoll geschmückten Hand- und Leiterwagen den Umzug durch den Ort. Bürgermeister Frank Scholz und seine Frau Heidrun durften auf einer alten Kutsche Platz nehmen. Etliche landwirtschaftliche Gerätschaften waren zu bestaunen. Ziegen, Hühner und sogar ein Kalb fanden sich im Erntedankumzug.

Gottesdienst vor dem Umzug

Die Ministranten waren ebenfalls mit einem Wagen unterwegs. Eine kleine Blechbesetzung des Musikvereins sorgte auf dem Musikerwagen für Unterhaltung. Vor dem Umzug feierte die Kirchengemeinde in der St. Nikolauskirche einen festlichen Erntedankgottesdienst. Der Kirchenchor umrahmte die Messe.

Nach dem Umzug traf man sich vor und in der Zehntscheuer. Dort erfreuten die Dietinger Musiker die Gäste mit einem kleinen Platzkonzert. Die Mitglieder des Ortschaftsrats übernahmen die Bewirtung und versorgten die Besucher mit Speisen und Getränken.