Ohne das Coronavirus wäre die Riesenrutschbahn wie auf dem Bild längst in Betrieb. Foto: Stadler

Betreiberfamilie tappt im Dunkeln. Attraktion seit Herbst geschlossen. Einstufung als Freizeitpark?

Enzklösterle-Poppeltal - Seit dem Saisonende Ende Oktober ruht der Betrieb an der Riesenrutschbahn in Poppeltal. Die Betreiberfamilie Wittmann kann nicht sagen, wann und wie es weitergehen wird. Vorbereitungen für einen möglichen Saisonstart sind so gut wie abgeschlossen.

Newsblog zur Ausbreitung des Coronavirus in der Region

Karl und Elvira Wittmann betreiben seit weit mehr als 25 Jahren die Riesenrutschbahn mit angeschlossenem Erlebnis- und Vergnügungspark in Enzklösterle-Poppeltal. Doch in diesem Jahr steht die Anlage nicht nur still, sie war bisher noch keinen einzigen Tag in Betrieb, bedingt durch die Corona-Krise.

Wann auf der längsten und rasantesten Bobbahn aus Edelstahl in ganz Deutschland wieder Fahrt aufgenommen werden darf, kann dem Betreiberehepaar niemand genau sagen. "Wir wissen nicht, wie es weitergeht", sagte Elvira Wittmann im Gespräch mit unserer Zeitung voller Betroffenheit. Saisonstart wäre im März gewesen und die erste Hochphase mit Großansturm in der Osterzeit ist bereits vorüber.

Abstandsregeln wären gut einzuhalten

Die Abstandsregeln auf der Bahn wären gut einzuhalten. Zwischen den einzelnen Bobs liegen jeweils 25 Meter Distanz und besetzt werden sie mit einer oder zwei zusammengehörenden Personen, beispielsweise von einem Vater mit seinem Kind. Zunächst werden die Gäste an einem Schlepplift 600 Meter am Berg rückwärts, mit Blick ins Tal und auf das Schwarzwald-Panorama, nach oben gezogen. Anschließend saust der Bob auf einer Länge von 800 Metern mit Tempo durch zahlreiche Kurven und Schikanen ins Tal.

Bis das als Familienbetrieb, zusammen mit den Kindern von Karl und Elvira Wittmann, geführte Unternehmen wieder Gäste begrüßen und auf die Berg- und Talfahrt schicken darf, herrscht Ungewissheit. "Möglicherweise werden wir analog wie Freizeitparks, beispielsweise Tripsdrill, eingestuft und dürfen loslegen, sobald dort der Betrieb startet", spekuliert Elvira Wittmann.

Einstufung als Freizeitpark?

In der Zwischenzeit wurden auf der Anlage der Riesenrutschbahn neue Toilettenanlagen im unteren, gut zugänglichen Bereich, am Zelt eingebaut. Die Betreiberfamilie renoviert, richtet her und bringt die Außenanlagen auf Vordermann. Personal, so Wittmann weiter, "konnten wir für diese Saison bislang noch nicht einstellen, da wir definitiv nicht wissen, ab wann wir personelle Unterstützung brauchen". Zur Anlage gehört auch eine Selbstbedienungs-Gaststätte mit Bierzelt und Platz für 120 Personen. An Einkäufe ist für den Gastronomiebereich nicht zu denken, solange Unklarheit über die Fortsetzung des Betriebes herrscht.

In Baden-Württemberg, so Tourismusminister Guido Wolf gegenüber der Presse, geht man momentan von einer Öffnung der Freizeitparks am 30. Mai aus und dies geht auch aus dem von Ministerpräsident Winfried Kretschmann erlassenen "Stufenplan" für Baden-Württemberg hervor.

Wenn es endlich soweit ist, lädt die Sommerbobbahn bis Ende Oktober täglich, außer montags, bei trockenem Wetter zur rasanten Fahrt ein. In den Schulferien und an Feiertagen entfällt der Montagsruhetag.

Weitere Informationen unter www.riesenrutschbahn.de