Enten frieren trotz winterlicher Kälte nicht. Foto: Marek Rybar/ Shutterstock

Auf "nackten" Füßen watscheln sie über zugefrorenen See. Körperbau macht sie winterfest.

Wer beim Winterspaziergang im Bad Wildbader Kurpark am sogenannten Schwanensee vorbeikommt, kann dort auch die am Ufer im Schnee ruhenden Enten entdecken. Dabei taucht womöglich die Frage auf, ob denn die Enten im Schnee nicht frieren. Nein, heimische Tiere sind "winterfest".

Bad Wildbad - Wie das? Dass sie ihre Deckfedern aufplustern, um die kalte Luft nicht an die wärmenden Daunen kommen zu lassen, ist bekannt. Aber die Füße oder Beine? Da sind ja keine Federn dran. Auch wenn die Enten "barfuß" sind, sind sie doch an solche widrigen Umstände durchaus angepasst.

Dass sie auch an den federlosen Beinen nicht frieren oder diese gar erfrieren, dafür sorgt das sogenannte "Wundernetz". Dieses funktioniert nach dem Prinzip eines Wärmetauschers, umgekehrt wie ein Kühlschrank. Im "Wundernetz" der Enten- und anderer Vogelbeine liegen viele dünne Blutgefäße ganz dicht beieinander. Im Entenkörper hat das arterielle Blut eine Temperatur von etwa 40 Grad. Dieses fließt sehr nahe an den Venen in den Entenfüßen vorbei, die das abgekühlte Blut aus den Füßen wieder in den Körper zurückführen, wo es wieder erwärmt wird.

Auch wenn die Enten auf einem zugefrorenen Teich oder See herumwatscheln oder sich auf dem Eis oder in den Schnee hinlegen, bleiben die Füße gut durchblutet, allerdings mit kälterem Blut als im Körper. Außerdem ist der übrige Entenkörper gut auf die Kälte eingestellt, denn die Tiere fetten ihre Deckfedern mit einem selbst produzierten öligen Sekret ein und schützen sich damit nicht nur vor der winterlichen Kälte, sondern auch in den anderen Jahreszeiten. Für die menschlichen Betrachter sieht es so aus, als ob sich die Tiere putzen, tatsächlich ölen sie ihr Gefieder ein.

Zum Essen wieder daheim

Wer jetzt im Kurpark in der Enz Enten entdeckt, braucht sich keine Sorgen zu machen, dass die Tiere aus dem Schwanensee entflogen sind und eventuell nicht mehr heim finden, zum Essen sind sie alle wieder im See, denn nur dort erhalten sie ihr Futter.