Die Schwarzwaldhalle soll weiter für Veranstaltungen genutzt werden. Foto: Michel

Wie andere Kommunen will auch Baiersbronn Energie sparen. Wie geht es nach dem Aus für den Winterbetrieb in der Eishalle mit den Hallen weiter?

Baiersbronn - Einstimmig hat der Gemeinderat Baiersbronn in seiner jüngsten Sitzung beschlossen, die Schwarzwaldhalle zunächst nicht zu schließen und weiter Veranstaltungen dort stattfinden zu lassen.

Im Zusammenhang mit dem ersten Energieeinsparpaket, bei dem sich das Gremium für die Schließung der Eislaufhalle entschieden hatte, um Energie einzusparen, war auch über die Schließung der Schwarzwaldhalle diskutiert worden. Denn die Schwarzwaldhalle zählt zu den größten Gasverbrauchern in der Gemeinde.

Vielleicht ein Ersatz fürs Eislaufen

Bürgermeister Michael Ruf erklärte, dass sich die Verwaltung aktuell darum bemühe, Ersatznutzungen für die Eishalle zu suchen, es könnte beispielsweise ein Skating- oder Rollschuhbetrieb stattfinden. Im Zusammenhang mit weiteren Energieeinsparmöglichkeiten habe es bereits viele Gespräche mit den örtlichen Vereinen gegeben. "Wir haben den Vereinen zunächst signalisiert, dass sie die Planungen für die Weihnachtsbeleuchtung in den Ortsteilen weiterführen können."

Argument der Vereine für Ruf nachvollziehbar

Nachdem das Gremium im September bereits beschlossen hatte, die Duschen in den Sporthallen zu schließen, habe es viele Bitten von sporttreibenden Vereinen gegeben, diese Entscheidung zu überdenken. "Wir werden nochmals Gespräche führen, wo wir sonst Energie einsparen können. Das Argument, es sei unhöflich, Gastmannschaften das Duschen zu verwehren, kann ich nachvollziehen", erklärte Ruf.

Zur Schwarzwaldhalle gab es ausführliche Informationen. "Wir können den Heizungsverbrauch nicht so steuern, wie wir es gerne hätten. Das Gebäude muss beheizt werden, um keine Schäden zu riskieren", stellte Ruf fest. Bei einem Termin mit einer Fachfirma habe sich herausgestellt, dass man entweder die Heizung an- oder ausstellen könne, eine Regelung sei nicht möglich.

Ein weiteres Argument seien die bereits geschlossenen Verträge mit Agenturen, die ihre Veranstaltungen schon fest gebucht hätten. "Wir haben vertragliche Verpflichtungen. Eine Komplettschließung der Schwarzwaldhalle könnte Schadenersatzforderungen zur Folge haben." Außerdem riskiere Baiersbronn, seinem Ruf in Sachen Verlässlichkeit gegenüber den bisherigen Veranstaltungspartnern zu schaden.

Baiersbronn Touristik warnt vor Abwanderung

"Was ist hier die richtige Vorgehensweise?", fragte Ruf in die Runde. Erste Prognosen von Energieunternehmen gingen noch nicht von einem Eintritt einer Mangellage in diesem Winter aus. "Der Eintritt der Gasmangellage kann erst festgestellt werden, wenn er da ist, so die Aussage. Das ist eine wirklich schwierige Situation", machte Ruf deutlich.

Veranstaltungsleiterin Laura Klumpp von der Baiersbronn Touristik machte klar, dass die Schwarzwaldhalle gebraucht werde. "Die Veranstalter fragen bei uns bisher nach. Wenn wir nicht mehr verlässlich sind, befürchte ich auch die Abwanderung von Veranstaltern", sagte Klumpp. Josef Dettling vom Bauamt erklärte, dass die Dämmung des Dachs der Halle eine Möglichkeit sei, Energie zu sparen. Dies komme aber nicht kurzfristig in Frage, und die Kosten seien noch nicht bekannt.

Michael Ruoss (CDU) erklärte, er tue sich schwer mit dem Gedanken, dass in der Halle unbedingt die "klingende Bergweihnacht" stattfinden müsse. Die Schließung der Eishalle habe die jüngere Bevölkerung sehr getroffen.

Josef Dettling führte aus, dass der Jahresverbrauch für die Schwarzwaldhalle bei 670 000 Kilowattstunden für die reine Heizenergie liegt. Gerhard Gaiser (SPD) sprach sich dafür aus, die Gasmangellage nicht zu dramatisieren. Es gebe noch keinen Grund, in Hysterie zu verfallen. "Das, was wir beschlossen haben, war angemessen und richtig." Bürgermeister Ruf sagte, dass das Ziel sein müsse, im nächsten Jahr noch mehr Energie zu sparen. Eine Dachdämmung sei da vielleicht eine Lösung.

Mehr Unabhängigkeit als Wunsch

Ingo Christein (CDU) wünscht sich, in Zukunft autarker bei der Energiegewinnung zu sein. Maike Weiss (CDU) fragte nach der Handhabung beim Heizen. "Wir stellen die Heizung fünf Stunden vor einer Veranstaltung ein", erklärte Dettling. Christine Günter (FWV) sprach sich dafür aus, kleinere Veranstaltungen in den Rosensaal zu verlegen. "Das werden wir auf jeden Fall tun", sagte Ruf zu.