Strom und Gas werden ab kommenden Jahr auch in Balingen richtig teuer. Foto: Murat/dpa

Den Balinger Kunden der Stadtwerke steht eine saftige Preiserhöhung ins Haus: Zum ersten Januar steigen die Strompreise um bis zu 72 Prozent, die Gaspreise sogar um bis zu 185 Prozent.

Balingen - "Wir müssen die Preise zum 1. Januar deutlich anheben", kündigte Oberbürgermeister Helmut Reitemann an. Aufgrund der durch den Ukraine-Krieg entstandenen Energiekrise sehen sich auch die Stadtwerke gezwungen, von ihren Kunden mehr Geld zu fordern.

So entstehen einem Vier-Personen-Haushalt 2023 bei der Grundversorgung mit Strom durchschnittlich Mehrkosten in Höhe von 50 Euro pro Monat. Kunden mit einem SWB-Privattarif müssen monatlich 67 Euro mehr berappen.

Gas wird besonders teuer

Beim Gas steigt die monatliche Belastung bei der Grundversorgung gar um 187 Euro. Wer einen SWB-Bonustarif hat, muss künftig 198 Euro mehr pro Monat bezahlen.

Die Bundesregierung will Bürger und Unternehmen mit einer günstigeren Basisversorgung von den stark gestiegenen Gas- und Stromkosten zu entlasten. Als Soforthilfe übernimmt der Bund den Dezember-Abschlag für Gas und Wärme für private sowie kleine und mittlere gewerbliche Kunden.

Preisbremsen sollen helfen

Bürger und Unternehmen sollen dann 2023 mit Preisbremsen für Gas und Strom spürbar von den stark gestiegenen Kosten entlastet werden: Sie können eine Basisversorgung zu günstigeren Preisen nutzen. Für private Haushalte, kleine und mittlere Unternehmen (unter 1,5 Millionen Kilowattstunden Gasverbrauch im Jahr) sowie für Vereine soll der Gaspreis von spätestens März 2023 bis April 2024 bei 12 Cent pro Kilowattstunde gedeckelt werden – angestrebt wird die rückwirkende Geltung zum 1. Februar.

Eine Strompreisbremse soll ab Januar 2023 dazu beitragen, dass die Stromkosten insgesamt sinken. Der Strompreis für private Verbraucher sowie kleine und mittlere Unternehmen wird daher bei 40 Cent pro Kilowattstunde gedeckelt. Dies gilt für den Basisbedarf von 80 Prozent des Vorjahresverbrauchs – ein Anreiz zum Energiesparen.

46 Euro mehr

Bei diesen Preisbremsen würden dann Kunden der Balinger Stadtwerke für Strom bei der Grundversorgung noch 24 Euro pro Monat mehr bezahlen, für den SWB-Privattarif würde die Erhöhung 46 Euro betragen.

Der Gaspreis würde sich in dem Fall bei der Grundversorgung monatlich um 93 Euro erhöhen. Beim SWB-Bonustarif müssten pro Monat 114 Euro mehr bezahlt werden.

So wird der Kühlschrank richtig eingeräumt

Um ihren Kunden zu helfen, Energie zu sparen, haben die Stadtwerke jetzt eine Broschüre mit 44 Einspartipps für den Alltag erstellt, die bei den Stadtwerken, im Rathaus und den Ortsverwaltungen kostenlos abgeholt werden kann. Darin steht beispielsweise, wie man seinen Kühlschrank ökonomisch sinnvoll einräumt und dass ein Eierkocher 50 Prozent Energie im Vergleich zum Kochtopf spart. Der Leser erfährt auch, wie er den Stromverbrauch seines Mobiltelefons ganz einfach reduzieren kann.

Darüber hinaus ist für den 14. Dezember eine Veranstaltung in der Stadthalle geplant, in der Experten Tipps zum Energiesparen geben.