Benedikt Käufer (links) hat der CDU-Landtagsabgeordneten Marion Gentges (Vierte von links) verdeutlicht, wie gutes Brot entsteht. Foto: Privat

Hochwertige Rohstoffe, Flexibilität und verlässliche Mitarbeiter: Damit ein gutes Brot entstehen kann, müssen viele Faktoren beachtet werden. Die aktuell hohen Energiekosten belastete seine Bäckerei in Ettenheim jedoch stark, erklärt Benedikt Käufer.

Auf den ersten Blick hat sich im Bereich der Ladentheke der Bäckerei/Konditorei Käufer – außer einer umfangreichen Modernisierung – in den vergangenen Jahren wenig verändert. Die großen Veränderungen sind in der Backstube, beim Personal und im Management des Betriebs. Das erfuhr die CDU-Landtagsabgeordnete und Justizministerin Marion Gentges bei einer Betriebsbesichtigung auf Einladung der CDU Ettenheim. Über den Besuch berichtet diese in einer Pressemitteilung

Bäckermeister Benedikt Käufer hat 2014 den Betrieb in Ettenheim in der sechsten Generation von seinen Eltern übernommen. Seither habe sich einiges geändert, manches sei dem Betrieb mit fast 20 Mitarbeitern von außen aufgebürdet worden.

Der Slogan „gutes Brot als Handwerkskunst“ beginnt bereits bei den Rohstoffen. Früher sei viel mit fertigen Backmischungen gearbeitet worden. „Heute passt das nicht mehr in das Selbstverständnis eines überzeugten Bäckers“, so Käufer. Brotteig brauche eine gewisse Reifezeit, damit es schmackhaft und bekömmlich ist.

Flexiblere Arbeitszeiten helfen bei der Mitarbeitergewinnung

Zusätzlich kann es individueller gebacken werden, wodurch sich einige Prozesse aus der früher überwiegenden Nachtarbeit auch in den Tag verlagern lassen. Dadurch können die Arbeitszeiten verträglicher gestaltet werden und man wird flexibler beim Backen und somit kann auch kurzfristiger auf geänderte Nachfrage reagiert werden. „Alles steht und fällt mit den Mitarbeitern und es ist schwieriger geworden mit den Mitarbeitern die Zukunft zu planen“, verdeutlicht Käufer.

Die Reduzierung der Öffnungszeiten um einen Tag und planbare Betriebsferien werden von den Mitarbeitern begrüßt und sind Vorteile bei der Mitarbeitergewinnung. In diesem Jahr wird der Betrieb auch wieder einen Auszubildenden einstellen.

Bäckereien fordern mehr Planbarkeit bei der Energie von der Politik

Zu diesen Herausforderungen im Management eines Betriebs kommen aber auch rasant gestiegene Rohstoff- und Energiekosten. Bis vor Kurzem war Gas mit Abstand die kostengünstige Energie zum Backen, jetzt sind die Preise mindestens fünf Mal so hoch wie noch Anfang 2022. Eine Umstellung, etwa auf Strom sei kurzfristig gar nicht realisierbar, da entsprechende Leitungen nicht vorhanden seien. Es werde zwar über die Einführung eines subventionierten Industriestrompreises diskutiert, aber ob dabei auch kleinere Betriebe teilhaben werden, sei ungewiss. Würden sie ausgeschlossen, könnte das zu Marktverzerrungen führen. Bei allen Diskussionen und Planungen zu zukünftigen Energiequellen, die derzeit geführt werden, seien für das Handwerk Planbarkeit, Zukunftssicherheit und der Preis entscheidende Faktoren. Dort sei die Politik gefordert, ansonsten wird sich das Sterben kleinerer Bäckereien fortsetzen und wir werden dann zukünftig nur noch industriell gefertigte Backwaren haben.

„Die Bedeutung und das Ansehen des Handwerks jeglicher Couleur muss sich deutlich verbessern ansonsten verlieren wir wesentliche Eckpunkte unseres Wohlbefindens aber auch unserer Kultur. Handwerk ist nicht ausschließlich Muskelarbeit, sondern erfordert auch viel Kopfarbeit für das Management“, heißt es in der Pressemitteilung der Ettenheimer CDU.

Seine Berufswahl Bäckermeister hat Käufer niemals bereut

Käufer hat es trotz Abitur nicht bereut, Bäckermeister und Unternehmer zu werden und liebt die vielfältigen Facetten seines Berufes. „Ich bin von diesem jungen und Zuversicht ausstrahlenden Handwerksmeister beeindruckt und werde die Erkenntnisse in den Politikalltag einbringen und mich weiterhin für das Handwerk einsetzen“, fasste Marion Gentges bei ihren Besuch zusammen.