Der Nagolder Standort der Netze BW. Foto: Thomas Fritsch

Energieversorgung ist das Megathema in Deutschland. In Nagold erhielt die heimische Netze BW die Gelegenheit, sich als zuverlässiger Energie-Partner für die Stadt und die Region zu präsentieren. Dafür wird auch kräftig investiert.

Im Nagolder Rathaus zeigte Neval Aras, Regionalmanager Verteilnetze im Netzgebiet Schwarzwald-Neckar auf, was die Netze BW bisher für die Energieversorgung der Großen Kreisstadt getan und investiert hat – und was sie in Zukunft zu tun gedenkt.

Standort Aktuell hat die Netze BW in Baden-Württemberg 93 Standorte, einen davon in Nagold. Die 28 Mitarbeiter haben einen eigenen Fuhrpark, den das Unternehmen 2019 mit neuen Fahrzeugen ergänzt hat. Die Netze BW präsentierte sich als Unternehmen aus der Region und für die Region, immerhin lebten mehr als 80 Mitarbeitende des Unternehmens mit ihren Familien in der Region, hieß es in dem Vortrag.

Technologie Dabei wurde auch betont, dass das Unternehmen mit neuester Technologie arbeitet, darunter auch Künstliche Intelligenz zur Planung der Netz-Erneuerung. Die Zählerablesung erfolge zu einem überwiegenden Teil digital. Nach Angaben der Netze BW erfolgte 2022 bei 13 894 Zählern im Raum Nagold in 95 Prozent der Fälle die Ablesung digital. Nur bei 695 Zählern geschah das analog.

Ausfälle Das Unternehmen hielt bei seinem Auftritt nicht hinter dem Berg, dass die Energieversorgung nicht immer reibungslos abläuft. Störungen gab es auch 2022 immer wieder, allerdings war in 45 Prozent der Fälle nicht klar, was der Anlass für den Stromausfall war. In 15 Prozent der Fälle seien es „atmosphärische Störungen“ gewesen in zwölf Prozent der Fälle waren Erd- und Baggerarbeiten Grund für den Ausfall. Selbst Tiere waren hin und wieder Ursache von Stromausfällen, allerdings nur in vier Prozent der Fälle. Das Unternehmen rechnete sogar vor wie viele Minuten im Jahr die Stadt ohne Strom war. Im Jahr 2022 waren das in Nagold 9,9 Minuten, 2021 sogar nur 1,6 Minuten. Zum Vergleich: In Deutschland lag dieser Wert 2021 bei 12,7 Minuten, in Österreich bei 23 Minuten, in Frankreich sogar bei 56 Minuten. Beim Gas gab es 2022 und 2023 ( bis November) in Nagold überhaupt keinen Ausfall.

Stromnetz Das Stromnetz in Nagold hat nach Angaben der Netze BW eine Gesamtlänge von 483,5 Kilometer, davon 157 Kilometer in Mittelspannung, 326,5 Kilometer in Niederspannung. Der größte Anteil davon wird über Kabel geliefert. Bei der Niederspannung in 93,8 Prozent der Fälle, bei der Niederspannung waren es 2022 85,2 Prozent. Hausanschlüsse gab es 2022 im Stadtgebiet 6004. Davon 4462 über Kabel, 1542 über eine Freileitung.

Gasnetz Das Gasnetz in Nagold hat eine Gesamtlänge von 118,9 Kilometern, 26,6 Kilometer sind Hochdruck-Leitungen, 65,7 Mitteldruck-Leitungen und 26,6 Kilometer Niederdruck-Leitungen. Von den 1057 Gas-Hausanschlüssen erfolgen 1044 über Mitteldruckleitungen, nur 13 über Hochdruck.

Investitionen In den Jahren 2018 bis 2022 hat die Netze BW 4,8 Millionen Euro in der Region ins Netz investiert. 2020 waren es mehr als 1,4 Millionen, 2019 mehr als eine Million, 2021 932 000 Euro, 2022 waren es 637 000 Euro. Der größte Brocken 2019 war in Nagold die Erschließung der Dekan-Stockmeyer-Straße auf dem Eisberg mit 363 000 Euro, 2020 gab man für das Projekt Haiterbacher Straße 225 000 Euro aus.

Für die Jahre 2023/24 werden im Zuge des Breitbandausbaus in Gündringen eine Million und in Vollmaringen 1,1 Millionen Euro ausgegeben. 2024 sollen es 1,4 Millionen Euro sein. Beim Gas gibt das Unternehmen für die Jahre 2018 bis 2022 Investitionen in Höhe von rund 3,3 Millionen Euro an.