Bürgermeister Ferdinand Truffner brachte nicht nur Luftballons in den Kindergarten Kleine Strolche Reichenhalden mit, sondern auch neue Nachrichten aus dem Gemeinderat. Foto: Baiker Foto: Schwarzwälder Bote

Infrastruktur: Die Entscheidung für den neuen Standort der kommunalen Einrichtung ist gefallen

Der Gemeinderat hat sich für einen neuen Kindergarten-Standort entschieden. Das verkündete Bürgermeister Ferdinand Truffner im Rahmen des Tag des offenen Türes zur Besichtigung der neuen Modulanlage im Kindergarten Kleine Strolche Reichnehalden.

Empfingen. Baby-Boom in Empfingen und Kindergärten, die aus allen Nähten platzen: Die Gemeinde muss etwas tun, um die Kinderbetreuung auch zukünftig auf dem bisherigen Niveau anbieten zu können. Seit über einem Jahr beschäftige sich der Gemeinderat Empfingen intensiv mit der Kinderbetreuung der Gemeinde Empfingen, so Bürgermeister Truffner. "Dazu zählten neben mehreren Klausurtagungen und Gemeinderatssitzungen auch die Untersuchungen von diversen Planungs- und Architekturbüros."

Umfangreiche Standortuntersuchungen

Am 26. Juli vergangenen Jahres hat der Gemeinderat schließlich das Konzept zur Kinderbetreuung in der Gemeinde beschlossen und eine Standortuntersuchung für einen Neu-/Umbau des kommunalen Kindergartens eingeleitet.

Im Nachgang wurde die Standortuntersuchung vom Büro Gfrörer GmbH & Co. KG, Empfingen, unter Einbezug weiterer Planer und Architekten durchgeführt.

Untersucht worden seien sieben mögliche Standorte in der Gemeinde Empfingen, losgelöst von Eigentumsverhältnissen. Anschließend erfolgte eine Bewertung gemäß Kriterien wie Flächenverfügbarkeit, Kosten, vorhandener Bebauungsplan, Flächennutzungsplan, verkehrliche Anbindung, Zustand Infrastruktur (Kanäle, Straßen), vorhandene Infrastruktur, angrenzende Nutzungen, Gelände, Topografie, Flächengröße, Lärmemission, Vorteile der Umgebung, fußläufige Abdeckung und zeitliche Umsetzbarkeit.

Truffner begründet, warum die Öffentlichkeit jetzt erst informiert wurde: "Da die Untersuchung teilweise fremdes Eigentum betraf, wurden die Ergebnisse dem Gemeinderat in nichtöffentlicher Sitzung am 15. Januar vorgestellt und erläutert."

Aus den sieben Standorten hätten sich in der Diskussion drei Standorte herauskristallisiert: Umbau am Standort Reichenhalden, Neubau am Standort Schule und Neubau im Bereich Fischinger Weg/Stunga.

Nach einer Kostenschätzung durch ein beauftragtes Architekturbüro sei eine ausgiebige Diskussion im Gemeinderat unter Einbezug der Kindergartenleitung erfolgt. "Diskutiert wurde ebenso die Größe des Bauvorhabens." Derzeit geht die Verwaltung von der Notwendigkeit eines dreigruppigen Kindergartens U3 und eines viergruppigen Kindergartens Ü3 aus. In der öffentlichen Diskussion im Jahr 2018 sei man noch von einem viergruppigen Kindergarten U3 ausgegangen.

Nach der Kostenschätzung koste ein Neubau am Standort Schule rund 4,2 Millionen Euro, ein Neu- und Umbau am Standort Reichenhalden (inklusive Flächenaufkauf und Interimslösung während Bauzeit) rund 4,5 Millionen Euro und ein Neubau im Bereich Fischinger Weg/Stunga (inklusive Flächenaufkauf) rund 4,7 Millionen Euro. "Die Vorteile des Standorts an der Schule, zum Beispiel Nähe zur Turnhalle, Sportanlagen, Gemeindebücherei und Lehrschwimmbecken waren dem Gemeinderat sehr einleuchtend, obgleich auch die verkehrliche Anbindung eine große, aber machbare Herausforderung darstellt." Truffner rechnet mit Kritik von Anwohnern. Man wolle aber eine gute Lösung finden.

Es gebe die Maßgabe, eine optimale Verkehrsanbindung zu schaffen. Gleichzeitig sollen die Weillindestraße und angrenzende Straßen nicht überaus weiter strapaziert werden.

Der Bau soll schnellstmöglich erfolgen, "da die Kinderzahlen in den letzten Jahren angestiegen sind und weiter ansteigen werden". Im Zusammenhang mit der verkehrlichen Erschließung soll auch das bereits beauftragte Verkehrskonzept Aussagen treffen können.