Monika Ruml (links) verkauft schon seit etwa sechs Jahren auf dem Empfinger Wochenmarkt Obst und Gemüse. Ihre Kunden schätzen es, dass die Ware aus der Region kommt. Foto: Begemann Foto: Schwarzwälder-Bote

Trotz der geringen Zahl an Händlern wollen viele Empfinger nicht auf ihren Wochenmarkt verzichten

Von Daniel Begemann

Empfingen. Ein noch kleinerer Wochenmarkt ist selten zu sehen: An gerade einmal vier Ständen verkaufen in Empfingen Händler aus der Region jeden Donnerstag ihre Produkte. Obwohl der Markt so klein ist, hält er sich. Viele Ortsbewohner kaufen dort lieber ein als im Supermarkt.

Donnerstagmorgen, kurz vor 12 Uhr vor dem Evangelischen Gemeindehaus in Empfingen: Ein Obst- und Gemüsestand, ein Grieche mit Spezialitäten, ein Blumenhändler und ein Wagen des Geflügelhofs Schneckenburger. Das ist der Empfinger Wochenmarkt. Obwohl es regnet, stehen die Kunden bei Monika Ruml aus Geislingen (Zollernalbkreis) Schlange. Die Einkaufskörbe der Empfinger sind bis zum Rand gefüllt mit Obst und Gemüse. Ruml sagt: "Die Produkte sind alle von uns, aus der Gärtnerei Brobeil."

Schon seit rund sechs Jahren, seit es den Markt gibt, steht Ruml jeden Donnerstag von 8 bis 13 Uhr hinter dem Marktstand. "Wir haben Kunden, die viel einkaufen. Aber insgesamt läuft das Geschäft schleppend", sagt sie. "In den Anfangszeiten kamen gefühlt mehr Leute." Eine Erklärung dafür, warum trotz der Beliebtheit regionaler Produkte nicht mehr Kunden kommen, hat Ruml nicht.

Eine ihrer Stammkundinnen ist Claudia Brendle aus Empfingen. Sie sagt: "Ich würde es vermissen, wenn es den Markt einmal nicht mehr gäbe. Hier kaufe ich lieber ein als im Supermarkt." Die Ware bleibe viel länger frisch als das Obst aus dem Supermarkt und schmecke besser. Dafür gibt sie auch gerne etwas mehr Geld aus. "Wenn ich im Supermarkt Äpfel sehe, die aus Chile kommen, bekomme ich schon fast einen Koller", sagt die Empfingerin.

Für Blumenhändler Otto Gerhard von der Empfinger Gärtnerei Gerhard hapert es beim Empfinger Markt an der Vielfalt: "Es müsste hier Stände für allerlei Produkte geben. Sonst wird das nichts." Für ihn endet die Saison in wenigen Wochen. Über den Winter verkauft er keine Blumen auf dem Markt.

Mustapha Choukair aus Gäufelden (Kreis Böblingen) ist erst seit einem Jahr mit seinen griechischen Spezialitäten dabei. "Ich bin zufrieden mit meinem Verkauf hier. Aber wir bräuchten mehr Werbung", sagt er.

Auch wenn die Zeiten für die Händler auf dem Empfinger Markt besser sein könnten, aufgeben werden sie so schnell nicht. Monika Ruml sagt: "Bis jetzt haben unsere Kunden nicht gesagt, dass sie nicht mehr kommen würden."