Zu oft ging es vor Torhüter Dustin Strahlmeier heiß her. Hier kommt aber der Nürnberger Rylan Schwartz (weißes Trikot) zu spät. Schwenningens Daniel Pfaffengut (rechts) schaut zu. Foto: Sigwart

Eishockey: "Thompson-raus"-Rufe nach dem Schwenninger 4:6 gegen Nürnberg. Mit Video

Wild Wings – Nürnberg 4:6 (2:2, 0:1, 2:3). Wieder einmal ein Null-Punkte-Wochenende: Schwenningen verlor nach der 0:3-Derbyniederlage in Mannheim am Sonntag gegen durchschnittliche Nürnberger mit 4:6. Die Wild Wings kämpften, doch die Ice Tigers nutzten Patzer des DEL-Schlusslichts eiskalt.

Hier gibt es unseren Liveticker zum Nachlesen

"Wir haben zu viele individuelle Fehler gemacht, um dieses Spiel zu gewinnen. Das ist nicht akzeptabel", war Coach Paul Thompson sichtlich enttäuscht. Gleichzeitig will er um seinen Job kämpfen. "Das ist natürlich so." Ob dieser Fight allerdings von Erfolg gekrönt ist, bleibt abzuwarten. Die Entscheidungsträger der Wild Wings waren am Sonntagabend nicht erreichbar.

Da sich Andreas Thuresson und Dylan Yeo am Freitag verletzt hatten (siehe Wild-Wings-Geflüster), durfte Matt Carey ran. Marcel Kurth war wieder fit. Für Cedric Schiemenz war kein Platz im Kader.

Erneut hatten sich die Schwenninger für die roten Trikots entschieden. Ein gutes Omen gegen den Tabellenfünften? Zumindest legte das Schlusslicht gleich den Vorwärtsgang ein. Colby Robak (1.) und Daniel Pfaffengut (6.) hatten das 1:0 auf dem Schläger. Besser machte es auf der anderen Seite Kevin Schulze (9.), der bei einem 2:1-Break Torwart Dustin Strahlmeier keine Chance ließ. Wenig später schlug das fünftbeste Powerplay-Team (Schwenningen) gegen die zweitbeste Unterzahl-Mannschaft der DEL (Nürnberg) zu: Alexander Weiß (12.) und Pat Cannone (14.) hatten unnötige Strafen der Ice Tigers eiskalt bestraft. Als aber Daniel Fischbuch (17.) drei viel zu passive Schwenninger narrte, hieß es 2:2. Dann jubelte Matt Carey (20.) schon, doch Sturmkollege Mike Blunden hatte sich zuvor ein Foul geleistet. Und dies ausgerechnet an seinem 33. Geburtstag. "Das Spiel ist ausgeglichen. Wir müssen in den restlichen Dritteln einfach gutes Eishockey zeigen", meinte Weiß in der ersten Pause.

Hier gibt es unser Video:

Gesagt, getan? Erst einmal nicht. Nach einem Patzer von Jordan Caron hatte der Nürnberger Kapitän Patrick Reimer (24.) zu leichtes Spiel. Schwenningen kämpfte, kam aber durch Blunden (31.) nur zu einer Großchance im Mittelabschnitt. In Sachen Effektivität waren die Ice Tigers nach zwei Dritteln eben besser.

Daran dachte nach 41:47 Minuten keiner der 3311 Zuschauer mehr: Maximilian Hadraschek hatte nach starker Weiß-Vorlage zum 3:3 eingenetzt. Als aber die Schwenninger Brandon Buck (46.) nicht angriffen, bedankte sich der Nürnberger auf seine Art. Diese Kaltschnäuzigkeit fehlte Carey (48.) auf der anderen Seite. Wie ein Stürmer souverän einen berechtigten Penalty verwandelt, bewies wenig später Eugen Alanov (51.) nach einem Patzer von Christopher Fischer. Da aber Weiß (57.) einen Blueliner von Kyle Sonnenburg perfekt abfälschte, wurde es noch einmal spannend. Aber nur für 53 Sekunden, dann sorgte Ex-Wild-Wing Will Acton dafür, dass der Schwenninger Coach auch mit "Thompson-raus"-Rufen verabschiedet wurde. Kein Wunder, bei 22 Punkten nach 26 Spielen – also zur Hauptrunden-Halbzeit.

Tore: 0:1 Schulze (8:21), 1:1 Weiß (11:13/5:4), 2:1 Cannone (13:31/5:4), 2:2 Fischbuch (16:27), 2:3 Reimer (23:15), 3:3 Hadraschek (41:47), 3:4 Buck (45:42), 3:5 Alanov (50:13/P), 4:5 Weiß (56:51), 4:6 Acton (57:44).

Strafen: Wild Wings 4 – Nürnberg 8.

Schiedsrichter: Lukas Kohlmüller (Erding), Aleksi Rantala (Finnland).

Zuschauer: 3311.