Kalle Kaijomaa ist ein Aktivposten bei den Wild Wings. Foto: Sigwart

Eishockey: Die Verteidiger - Defensive soll wieder das Prunkstück werden.

Die Defensive – inklusive der Torhüter – war in der vergangenen DEL-Saison das Prunkstück der Wild Wings. Nur 130 Gegentreffer ließen die Schwenninger in den 52 Hauptrundenspielen zu, also genau 2,5 im Durchschnitt pro Partie. Nur Meister München (128) und  der Tabellendritte aus Nürnberg (126) waren in dieser Hinsicht besser.

Kein Wunder, dass die Verantwortlichen des Pre-Play-off-Teilnehmers in der Verteidigung nur punktuelle Veränderungen vornahmen.

Tim Bender zog es zu den Ice Tigers, dafür wurde mit Boaz Bassen ein hoffnungsvolles Eigengewächs von den Wild Wings Future mit einem Fördervertrag ausgestattet. Und der 19-jährige Kanadier, Sohn des früheren Schwenninger Profis  Mark Bassen,  hinterließ gleich in den ersten Testspielen einen guten Eindruck. "Von Boaz bin ich sehr positiv überrascht. Der Junge will seine Chance nutzen", lobte Coach Pat Cortina den Youngster nach dem Test in Freiburg. Eine Woche später trug sich Bassen dann sogar beim Bodensee-Cup in die Torschützenliste ein. "Aber natürlich ist die erste Saison für Boaz vor allem ein Lehrjahr", setzt Cortina das Talent nicht unter Druck.

Mit diesem müssen dagegen die etablierten Abwehrkräfte umgehen. Wenn der Schwenninger Übungsleiter in der DEL-Runde auch vor allem eine verbesserte Offensive  – inklusive eines effektiveren Powerplays – sehen will, die Defensive wird wieder entscheidend sein, wollen die Wild Wings erneut den Sprung in die K.o.-Runde schaffen.

Benedikt Brückner, Dominik Bittner, Mirko Sacher (Cortina: "Mirko ist nach seiner schweren Verletzung praktisch auch ein Neuzugang"), Kyle Sonnenburg, Jussi Timonen, Kalle Kaijomaa und Dominik Bohac wissen also, dass auf sie wieder viel Arbeit zukommen wird. "Wir müssen in der Verteidigung zukünftig noch etwas aggressiver agieren", gibt Pat Cortina seinen Abwehrmännern mit auf dem Weg für die neue  DEL-Saison 2018/19. "Ohne aber von unserem Weg abzukommen", denkt der Schwenninger Coach auch an die Fairplay-Tabelle der vergangenen Runde.

Die Wild Wings stellten zuletzt in der höchsten Eishockey-Liga Deutschlands das Team mit den wenigsten Strafminuten. Ganze acht Minuten lang saßen Schwenninger Spieler im Schnitt pro Begegnung in der Kühlbox. Das Ziel ist also klar: Disziplin gepaart mit einem Extra-Schuss Aggressivität. Und natürlich hofft Pat Cortina ebenso, dass seine Verteidiger auch wieder Torgefahr ausstrahlen.  So zählte Mirko Sacher bis zur seiner Verletzung zu den punktbesten Defensivmännern der DEL. Auch die Finnen Kalle Kaijomma – sechs Tore und 16 Vorlagen – und Jussi Timonen – drei Tore und 13 Vorlagen – sind immer wieder für entscheidende Offensivaktionen gut. "Aber vor allem sind wir Verteidiger natürlich dazu da, Gegentore zu verhindern", betonte schon Sascha Goc, der frühere Spielführer der Wild Wings. Recht hat der gebürtige Calwer.