Der Frust muss raus: Die Schwenninger Stefano Giliati und Kyle Sonnenburg (weiße Trikots) geraten mit den Krefeldern Daniel Pietta und Marcel Müller (von links) aneinander. Foto: Eibner

Eishockey: 700 Schwenninger Fans feiern trotz 0:4-Niederlage in Krefeld.

Auswärts läuft es im Moment einfach nicht bei den Schwenninger Wild Wings. Das 0:4 bei den Krefeld Pinguinen war die dritte hohe Auswärtsniederlage in Serie.

Nach einer der schwächsten Saisonleistungen fand Abwehrspieler Dominik Bittner deutliche Worte: "Das war alles andere als eine gute Leistung. So schaffen wir es nicht in die Top-6!" Trainer Pat Cortina stimmte ihm zu: "Zu sagen, wir waren heute nicht gut genug, wäre noch zu schön ausgedrückt."

Da war von der starken Leistung, welche die Wild Wings am Freitag beim 4:2-Heimsieg gegen die Düsseldorfer EG gezeigt hatten, nichts zu sehen. Die Wild Wings wirkten überhaupt nicht präsent. "Wir sind nicht gut Schlittschuh gelaufen und nicht in die Zweikämpfe gekommen", ärgerte sich Manager Jürgen Rumrich.

Bei den Krefeld Pinguinen war dagegen nicht viel zu sehen von der Formkrise der vergangenen Wochen. Der taktische Kniff von Trainer Rick Adduono, die Top-Reihe mit Marcel Müller, Daniel Pietta und Dragan Umicevic an Position drei auf das Eis zu schicken, ging voll auf. In der neunten Minute brachte Müller die Gastgeber in Überzahl nach einem starken Querpass von Umicevic mit 1:0 in Führung. Bis zu diesem Zeitpunkt musste der Ex-Schwenninger Dimitri Pätzold im Krefelder Tor nicht einen Schuss abwehren. Auf der anderen Seite stand Marco Wölfl zwischen den Pfosten. Dustin Strahlmeier bekam eine Verschnaufpause. Istvan Bartalis musste mit einer Oberkörperverletzung passen. Für ihn rückte Marcel Kurth nach.

In der 18. Minute war Wölfl das zweite Mal geschlagen. Doch Bittner kratzte den Puck noch von der Linie. Kurz zuvor hatte Kai Herpich nach Vorarbeit von Tobias Wörle nur den Pfosten getroffen und den Ausgleich verpasst. Nach Wiederanpfiff brachte Stefano Giliati die Scheibe nicht an Pätzold vorbei. Stattdessen erzielte Pietta das 2:0 (35.) für Krefeld. Der dritte Treffer war dann eine Koproduktion der beiden Torschützen. Pietta bediente Müller, der schloss zum 3:0 (45.) ab. 50 Sekunden später machte er seinen Hattrick – und die Schwenninger Niederlage – perfekt.

Die mit dem Sonderzug mitgereisten 700 Schwenninger Fans ließen sich auch davon ihre Laune nicht vermiesen und sorgten weiter für Stimmung im Königspalast. Sie reckten ihre ausgezogenen Schuhe in die Höhe und sangen "You’ll never walk alone".

Krefeld Pinguine – Wild Wings 4:0 (1:0, 1:0, 2:0). Tore: 1:0 Müller (7:16/5:4), 2:0 Pietta (34:50), 3:0 Müller (44:34), 4:0 Müller (45:24). Strafen: 12+2/10+12. Schiedsrichter: Eichmann (Schweiz), Hurtik (Bad Nauheim), Zuschauer: 4199 (darunter 700 aus Schwenningen). Wild Wings – Düsseldorfer EG 4:2 (1:0, 2:2, 1:0). Tore: 1:0 Bartalis (14:24/5:4), 2:0 Höfflin (21:02), 2:1 Ebner (26:19), 3:1 Danner (34:29), 3:2 Nowak (38:43), 4:2 Kaijomaa (42:27/5:3). Strafen: 20/24. Schiedsrichter: Hoppe (Bad Nauheim), Kopitz (Iserlohn). Zuschauer: 6215.