Die Wild Wings (hier mit Marcel Kurth, vorne) heizten der Münchner Abwehr ganz schön ein. Foto: Eibner

Eishockey: Starker Auftritt in München wird mit 2:1-Sieg nach Penaltyschießen belohnt.

Red Bull München – Wild Wings 1:2 nach Penaltyschießen (0:0, 1:0/0:1,0:1). Die Wild Wings haben in der DEL am Freitagabend beim Titelverteidiger München nach einer starken Leistung mit 2:1 nach Penaltyschießen gewonnen. Am Sonntag (16.30 Uhr) gastiert Wolfsburg zum Kellerduell in Schwenningen.

Die Schwenninger zeigten eine ihrer besten Auswärtsleistungen in dieser Saison. "Vor allem ab dem letzten Drittel haben wir richtig gut gespielt", freute sich Wild-Wings-Torhüter Dustin Strahlmeier. Sein Coach Paul Thompson hatte die gegen Düsseldorf auf die Tribüne verbannten Stefano Giliati und Benedikt Brückner wieder aufgestellt. Doch dafür musste Vili Sopanen gegen München aufgrund eines Infekts aussetzen.

Die Münchner machten in den ersten 15 Minuten sehr viel Druck und zeigten hier ein lehrbuchmäßiges Forechecking. Aber die Gäste verteidigten um den starken Strahlmeier (insgesamt 41 Saves) in dieser Phase ausgezeichnet. Und der Außenseiter befreite sich nach einer Viertelstunde von der ersten Münchner Angriffswelle und verzeichnete durch Andrée Hult (16.), Mirko Höfflin (17.) und Stefano Giliati (19.) richtig gute Chancen, um in Führung zu gehen. Gäste-Verteidiger Dominik Bittner lobte in der ersten Pause (0:0) deshalb auch sein Team: "Wir spielen bislang intelligent."

Doch in der 23. Minute kassierte Giliati bereits seine zweite Strafe – nur 35 Sekunden später erzielte Trevor Parkes die 1:0-Führung für den Titelverteidiger. Aber die Wild Wings hatten wenig später eine große Chance durch Anthony Rech, die aber der gute Red-Bull-Keeper Kevin Reich entschärfte. Der Tabellenletzte spielte weiterhin im zweiten Drittel mit, zog aber in dieser Phase zu viele Strafen (sechs Minuten), die aber ohne Gegentore blieben. In der 36. Minute fuhr Giliati einen Break, scheiterte aber bei dieser hochkarätigen Möglichkeit an Kevin Reich. Mit einem hauchdünnen 1:0 für das Jackson-Team ging es ins Schlussdrittel.

Die Wild Wings ärgerten den Vorjahresmeister immer mehr. In der 46. Minute jubelten die Schwenninger – Rihards Bukarts hatte einen Konter zum 1:1-Ausgleich abgeschlossen. Dann kamen die Gäste sogar noch in den Genuss einer doppelten Überzahl, doch es ging mit dem 1:1 in die Verlängerung – die sechste bislang für die Wild Wings in dieser Saison.

In dieser verzeichneten beide Teams jeweils gute Chancen, doch es kam zum Penaltyschießen. Istvan Bartalis traf hier entscheidend für Schwenningen.

Mit einem Sieg am Sonntag könnten die Schwenninger die Rote Laterne den Wolfsburgern übergeben. Allerdings liest sich die Heimbilanz der Wild Wings gegen die Grizzlys mit einem Sieg und sieben Niederlagen in den vergangenen acht Partien in der Arena schon fast furchterregend. Der letztjährige Play-off-Gegner der Neckarstädter, der im Viertelfinale gegen Berlin ausschied, zählt zu den großen negativen Überraschungen in dieser Saison. Der relativ frühe Trainerwechsel (Hans Kossmann für Pekka Tirkonen) bewirkte nicht viel. Zwei markante Fakten fallen bei den Norddeutschen auf: Vor dem Wochenende verzeichneten sie mit 130 Gegentoren die schwächste Abwehr in der Liga und mit lediglich 9,59 Prozent Effektivität auch das schlechteste Unterzahlspiel. "Das Duell gegen Wolfsburg ist für uns natürlich eminent wichtig", so Schwennngens Coach Paul Thompson. 

Tore: 1:0 Parkes (22:46/5:4), 1:1 Bukarts (45:24) – 1:2 Bartalis

Strafen: München: 12 – Wild Wings: 14.

Schiedsrichter: Schrader/Schukies (Bochum/Herne).

Zuschauer: 6142.