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Eishockey: Team verschenkt nach 4:2-Sieg in Mannheim zu viele Chancen.

Die Wild Wings verteilten nach dem 4:2-Sieg in Mannheim am zweiten Weihnachtsfeiertag zu viele Geschenke. In Augsburg hieß es am Abend so aus Sicht des DEL-Überraschungsteams aus Schwenningen 1:5.

Vor dem ersten Bully im Curt-Frenzel-Stadion gab es die erste schlechte Nachricht. Dominik Bittner musste nach dem überharten Check von Adler-Spieler Sinan Akdag passen, fällt mindestens bis zum Samstag aus. Der Übeltäter wurde für ein Spiel gesperrt. Zu wenig. Zudem musste Coach Pat Cortina mit Mirko Sacher, Dominik Bohac und Benedikt Brückner auf drei weitere Verteidiger verzichten. Die Angreifer Uli Maurer und Lennart Palausch halfen so in der Defensive aus. Dazu fehlte Stürmer Mirko Höfflin.

Ohne dieses Quintett leistete sich das fairste DEL-Team zunächst zu viele Strafen. Stieler sagte so schon nach 82 Sekunden Dankeschön. Die nächsten beiden Geschenke – dieses Mal in Form von zu viel Platz vor Goalie Dustin Strahlmeier – nutzten Polaczek (11.) und Holzmann (20.). Augsburg war giftiger, aggressiver, stärker in den Zweikämpfen und hatte ein Plus bei den Torschüssen – die 3:0-Führung der Panther nach 20 Minuten war durchaus verdient. "Da hatten wir vielleicht noch Weihnachten im Kopf", meinte Stürmer Simon Danner.

Anfang Oktober hatten die Wild Wings in Augsburg aus einem 0:3-Rückstand noch einen 5:3-Sieg gemacht. Und am 26. Dezember? Auf jeden Fall fanden die Schwenninger im Mittelabschnitt besser ins Spiel. Markus Poukkula (27.), Simon Danner (32.) und Tobias Wörle (38.) hatten den Anschlusstreffer auf dem Schläger, doch Panther-Torwart Roy parierte. Augsburg war aber weiter bissig, hielt mit großem Kampfgeist voll dagegen. So durfte sich auch weiter Strahlmeier mit starken Paraden auszeichnen. "Wir müssen clever und cool bleiben", hoffte Danner im letzten Drittel auf die Wende.

In diesem musste Strahlmeier erst einmal einen Finger tapen lassen. Die Schwenninger – angefeuert von rund 500 sangesfreudigen Fans – versuchten danach noch einmal alles. Doch auch Spielführer Will Acton (45.) kam nicht am starken Roy vorbei. Besser machte es Stieler (47.), der mit dem 4:0 aus kurzer Entfernung für die Entscheidung sorgte. Daran änderte der schöne Ehrentreffer von Tobias Wörle nichts. Nach dem sechsten Saisontreffer des Stürmers sorgte White (58.) nach einem Poukulla-Fehler gegen bis zum Schluss kämpfende Wild Wings für den etwas zu hohen 5:1-Endstand. "Das war eines unserer schlechtesten Saisonspiele", betonte Tobias Wörle.

Augsburg – Wild Wings 5:1 (3:0, 0:0, 2:1). Tore: 1:0 Stieler (1:32/5:4), 2:0 Polaczek (10:43), 3:0 Holzmann (19:09), 4:0 Stieler (46:30), 4:1 Wörle (49:41), 5:1 White (56:20). Strafen: Augsburg 12 – Wild Wings 12. Schiedsrichter: Bauer (Nürnberg)/Schütz (Bad Aibling). Zuschauer: 5410 (rund 500 aus Schwenningen).

Bereits am Samstag hatten die Wild Wings das Südwest-Derby in Mannheim mit 4:2 (1:2, 1:0, 2:0) für sich entschieden. Beim ersten Sieg der Schwenninger bei den Adlern seit dem Jahr 2001 trafen Andrée Hult (12.), Markus Poukkula (37.), Marcel Kurth (45.) und Stefano Giliati (60.). Bei den Gastgebern waren Devin Setoguchi (14.) und Chad Kolarik (15.) erfolgreich. Der Schwenninger Coach Pat Cortina lobte danach vor allem den Kampfgeist und die Cleverness seiner Schützlinge.

Adler – Wild Wings 2:4 (2:1, 0:1, 0:2). Tore: 0:1 Hult (11:30/3:5), 1:1 Setoguchi (13:40/5:4), 2:1 Kolarik (14:34/6:5), 2:2 Poukkula (36:28/4:5), 2:3 Kurth (44:46), 2:4 Giliati (59:34/6:5). Strafen: Adler 15 + Spieldauer (Akdag) – Schwenningen 8. Schiedsrichter: Kopitz/Schrader (Iserlohn/Bochum). Zuschauer: 13 600.