Für Kapitän Will Acton und die Wild Wings geht es am Wochenende um alles oder nichts. Foto: Eibner

Eishockey: Letztes Wochenende der DEL-Hauptrunde: Pre-Play-offs stehen auf dem Spiel.

Die Wild Wings haben zwei Spieltage vor dem Ende der DEL-Hauptrunde immer noch die Pre-Play-offs vor Augen. Doch für die erste K.o.-Runden-Teilnahme seit der DEL-Rückkehr muss eine Leistungssteigerung her.

Für die Wild Wings geht es am Wochenende um alles oder nichts. "Do or die", wie es Assitenzkapitän Simon Danner nennt. Am Freitag (19.30 Uhr) in Iserlohn oder am Sonntag (14 Uhr) beim Heimspiel gegen die Grizzlys Wolfsburg können die Schwenninger die Pre-Play-offs klarmachen.

Da die Düsseldorfer EG am Mittwoch in Nürnberg verlor, hat sich für die Wild Wings nicht viel geändert. Der Vorsprung auf die DEG beträgt nach wie vor drei Punkte. Um in die K.o.-Runde einzuziehen, sollten die Neckarstädter eines der beiden noch ausstehenden Spiele gewinnen.

Die 1:4-Niederlage im Derby gegen die Adler Mannheim saß am Mittwochabend tief. Viele Worte bedurfte es bei den Schwenningern nicht, um die Partie aufzuarbeiten. "Das war nix, gar nix. Das weiß jeder von uns", brachte es Simon Danner auf den Punkt. Gründe für die Niederlage könnte man viele suchen: die lange Olympia-Pause, oder der Druck, der auf der Mannschaft lastet. "Fakt ist, dass wir nicht das gespielt haben, was wir wollten", sagte Danner – warum auch immer. Er ließ mit seinem zwischenzeitlichen Treffer zum 1:2 wenigstens kurz Hoffnung bei den Wild-Wings-Fans in der mit 6215 Zuschauern ausverkauften Helios-Arena aufkeimen.

Die Wild Wings haben es den Adlern zu einfach gemacht, Tore zu schießen. Zu oft wurde Torhüter Dustin Strahlmeier alleine gelassen. Das Mittel der Kurpfälzer war einfach. "Sie haben viel Verkehr vor Dustin gemacht und dann die Scheibe vor unser Tor gebracht", analysierte Coach Pat Cortina. Die Schwenninger hielten körperlich nicht dagegen – die Mannheimer kamen so frei zum Abschluss. "Wir waren beim Spiel ohne Scheibe mental nicht auf der Höhe. Da waren wir nicht aufmerksam genug und haben so die Tore kassiert", erklärte Cortina weiter. Sein Gegenüber Bill Stewart verriet: "Genau das hatten wir uns vorgenommen: Ganz einfaches Eishockey zu spielen."

Für die Adler ist mit dem Derby-Sieg der ganz große Druck erst einmal weg. Die Mannheimer stehen bereits sicher in den Pre-Play-offs, können jetzt nur noch nach oben schauen. Für die Adler ist sogar der direkte Einzug in die Play-offs noch realistisch.

Für Pat Cortina ist dagegen klar: Am Freitag muss bei den Iserlohn Roosters eine ganz andere Leistung her. "Wir haben im Training einige Dinge angesprochen", sagte er am Donnerstag, kurz bevor sich der Tross auf den Weg machte. Da war die Stimmung allerdings immer noch mindestens geknickt. "Wir müssen zurück zu unserem Spiel finden. Das ist der Schlüssel", betonte Simon Danner. Dies heißt vor allem, in der Defensive wieder kompakt zu stehen. Die Einsätze von Marc El-Sayed und Tobias Wörle sind noch offen. Beide sind immer noch nicht bei 100 Prozent. Ganz bitter ist, dass auch Damien Fleury und Istvan Bartalis ausfallen könnten. Es besteht jedoch bei allen vier Spielern zumindest Hoffnung.

Die Iserlohner (8./74) haben sich vor ausverkauftem Haus viel vorgenommen, gehen mit einem 3:1-Sieg gegen Köln im Rücken selbstbewusst aufs Eis. "Wir wollen noch die direkte Qualifikation für die Play-offs schaffen. Wir werden aber die Wild Wings bestimmt nicht an der Leistung gegen Mannheim messen", unterstreicht es Roosters-Manager Carsten Mende.

Wenn es nach Simon Danner geht, soll die Entscheidung schon am Freitag her. "Wir sollten uns nicht darauf verlassen, dass wir Wolfsburg schlagen", betonte er. "Dass wir nicht nur bis Sonntag spielen wollen, sondern auch danach noch, ist jedem klar!"