Duell um den Puck: Mannheims Silbermedaillen-Gewinner Sinan Akdag (links) versucht den Schwenninger Stürmer Kai Herpich in seinem Vorwärtsdrang zu stoppen. Foto: Sigwart

Eishockey: Schwenningen gegen Adler Mannheim chancenlos. Bibbern um Pre-Play-offs. Mit Video

Wild Wings – Adler 1:4 (0:1, 1:3, 0:0). Die Wild Wings müssen nach der überaus verdienten 1:4-Derby-Niederlage gegen Mannheim um den Einzug in die Pre-Play-offs zittern. Schwenningen würde als Zehnter aber noch das letzte DEL-Ticket für die Viertelfinal-Quali-Serie lösen.

6215 Fans sorgten am Mittwochabend für beste Stimmung auf den ausverkauften Rängen. Klar, dass es für beide Teams so darum ging, die Emotionen im Zaum zu halten. Die große Frage war aber, ob die sechs Mannheimer Olympia-Helden nur gut 48 Stunden nach der Rückkehr aus Südkorea fit genug für das brisante Derby sind. Brisant nicht nur wegen der Rivalität der beiden baden-württembergischen Erstligisten, sondern vor allem aufgrund der Tabellensituation am drittletzten Hauptrundenspieltag. Mit einem "Dreier" hatte der Tabellenzehnte aus Schwenningen nicht nur die Chance, Mannheim im Tableau zu überholen, sondern – bei einer Niederlage von Düsseldorf in Nürnberg – auch vorzeitig das Ticket für die Pre-Play-offs zu lösen.

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Der Schwenninger Coach Pat Cortina musste auf die verletzten Mark El-Sayed und Tobias Wörle verzichten. Für Lennart Palausch und Tim Bender blieb nur ein Platz auf der Tribüne. "Ich habe ein gutes Gefühl", war Cortina 30 Minuten vor Spielbeginn optimistisch.

Begründete Zuversicht? Die Schwenninger fuhren auf jeden Fall nicht nur sofort die Checks aus, sondern hatten durch Istvan Bartalis (5.) auch die erste gute Chance. Auf der anderen Seite rettete in einem umkämpften ersten Drittel Goalie Dustin Strahlmeier gegen Andrew Desjardins.

Mannheims Marcel Goc im Interview:

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Dann flippte Daniel Sparre nach einem Zweikampf mit Jussi Timonen aus. Von der Strafbank aus sah der Adler-Stürmer vier Minuten lang, wie das zweite Powerplay der Wild Wings ebenfalls verpuffte. Als der agile Desjardins (20.) eine Unachtsamkeit der Schwenninger Defensive eiskalt bestrafte, waren fast nur noch die rund 250 Adler-Fans zu hören. ››Es wird bis zum Ende ein enges Spiel bleiben", vermutete Sascha Goc, Ex-Spielführer der Schwenninger, vor dem Mittelabschnitt. Doch in diesem bestimmten die Adler klar das Geschehen. Effektiv, clever, ruhig und nun auch mit mehr Disziplin: Mannheim verdiente sich gegen in der Abwehr oft zu wenig konsequente und im Angriff zu ungefährliche Wild Wings die 4:1-Führung nach Treffern von Devin Setoguchi (28.), Brent Raedeke (31.) und erneut Desjardins (40.).

Daran konnte auch der gute Strahlmeier nichts ändern. Die zu wenig aggressiven Schwenninger unterstrichen dagegen weiter, weshalb sie das zweitschlechteste Überzahlspiel der DEL besitzen. Auch das zwischenzeitliche 1:2 durch Simon Danner (29.) sorgte nicht für einen Schub, sondern Mannheim schaltete danach sofort einen Gang – scheinbar mühelos – hoch. "So haben wir in den Pre-Play-offs nichts zu suchen", schimpfte Simon Danner in der Pause. Passt.

Und das letzte Drittel? Schwenningen bemühte sich, Mannheim verwaltete ohne große Mühe den Vorsprung. Schwenningen konnte also mit dem Druck nicht wirklich umgehen, während die Mannheimer Olympia-Helden weiter in der Erfolgsspur bleiben. Müde sahen nur die Wild Wings aus. Entsprechend reagierte Wild-Wings-Trainer Pat Cortina nach dem Abpfiff: "Wir waren mental nicht stark genug, der Mannheimer Sieg ist verdient. Wir müssen im Spiel ohne Scheibe alle besser werden."

Tore: 0:1 Desjardins (19:42), 0:2 Setoguchi (27:21), 1:2 Danner (28:53), 1:3 Raedeke (30:20), 1:4 Desjardins (40:00).

Strafen: Wild Wings 4 – Adler 10.

Schiedsrichter: Hoppe (Bad Nauheim)/Piechaczek (Ottobrunn).

Zuschauer: 6215 (ausverkauft).