Ist kurz vor seinem Einsatz voll konzentriert: Dustin Strahlmeier. Foto: City-Press

Eishockey-WM: Wild Wings-Torwart hofft, dass er im deutschen Aufgebot für WM in Slowakei steht. Mit Interview

Der DEB-Zweireiher sitzt schon einmal gut. "Dieser macht schon etwas her, obwohl ich sonst nicht so der Anzugmann bin", sagt Dustin Strahlmeier und lacht. Nun hofft der Torwart der Schwenninger Wild Wings, dass er im edlen Zwirn auch eine gute Figur abgibt, wenn es für die deutschen Nationalspieler am Samstag mit dem Bus vom Hotel aus in die Eishalle von Kosice geht. Im Osten der Slowakei steht für das DEB-Team dann das erste Spiel der Weltmeisterschaft gegen Aufsteiger Großbritannien an. "Natürlich will ich bei der Eishockey-WM unbedingt dabei sein", betont der 26-Jährige.

Herr Strahlmeier, Sie kommen gerade von der Einkleidung. Wie ist die Stimmung im deutschen Team?

Natürlich kommen immer wieder neue Spieler, andere verabschieden sich. Dennoch ist die Stimmung gut. Jeder will unbedingt für Deutschland bei der Weltmeisterschaft dabei sein, ist fokussiert auf diesen Höhepunkt.

Zuvor wird Bundestrainer Toni Söderholm noch seinen endgültigen Kader bekanntgeben.

Ja – und erst dann weiß ich wirklich, ob ich bei der Weltmeisterschaft dabei bin. Ich mache mir darüber auch keine so großen Gedanken, kann nur immer Vollgas geben. Die Entscheidung treffen die DEB-Verantwortlichen. Ich nehme es dann, wie es kommt. Und natürlich würde ich dann im kommenden Jahr in Sachen WM-Teilnahme einen neuen Anlauf nehmen. Ich nehme jede Entscheidung auf jeden Fall sportlich.

Aber Sie wären doch schon sehr enttäuscht, sollte es auch im zweiten Anlauf nicht mit einer WM-Nominierung klappen?

Natürlich. Das wäre für mich sehr bitter. Ich bin ja nun schon einige Wochen dabei, war immer fit und habe alles gegeben.

Also gehen Sie davon aus, dass Sie im WM-Kader stehen?

Davon ausgehen darf ich grundsätzlich nie. Dies wäre vermessen. Aber natürlich hoffe ich, nach der langen und intensiven Vorbereitung dabei zu sein.

Dies wollen auch Mathias Niederberger und Niklas Treutle. Wie ist das Verhältnis zu den beiden anderen DEB-Goalies?

Natürlich herrscht zwischen uns ein gesunder Konkurrenzkampf. Aber so muss es ja auch sein. Wir haben ein gutes Verhältnis, sind ja auch in einem ähnlichen Alter.

Etwas jünger ist NHL-Star Leon Draisaitl. Was kann sich denn ein Torhüter vom deutschen Ausnahmenstürmer abschauen?

(lacht) Leon macht im Training schon unglaubliche Dinge, das ist extrem. Da schaut man schon zweimal hin. Es ist sehr gut und wichtig für das deutsche Eishockey, dass Leon bei der WM dabei ist. Ich denke allgemein, dass wir ein sehr gutes Team haben. Wir sind bereit für die Weltmeisterschaft. Ich natürlich auch.

Und was machen Sie, falls Sie die WM nur über den TV oder das Internet verfolgen dürfen?

Wie gesagt – dann wäre ich natürlich zunächst einmal riesig enttäuscht. Aber diese Enttäuschung würde sich auch wieder legen. Dann würde es eben etwas früher in den verdienten Urlaub gehen. Ein, zwei Wochen muss ich einfach vom Eishockey abschalten, bevor die Vorbereitung auf die neue DEL-Runde 2019/20 beginnt. Ich werde zunächst wieder im heimischen Gelsenkirchen sein und – wie in den vergangenen Jahren auch – die Sommervorbereitung in Dortmund bei B2B absolvieren. Zudem werde ich natürlich mit meiner Freundin in Schwenningen Zeit verbringen. Mal schauen, wohin wir dann in den Urlaub gehen. Aber so weit denke ich noch nicht, im Moment bin ich nur auf die Eishockey-Weltmeisterschaft fokussiert.

Zu den Wild Wings. Mit der Verpflichtung von Marc Fraser ist die Verteidigung für die DEL-Saison 2019/20 schon komplett. Auch sonst hat sich in den vergangenen Wochen viel in Schwenningen in Sachen Kaderzusammenstellung getan.

Ja – dies habe ich natürlich auch bei der Nationalmannschaft mitbekommen. Vor drei Tagen hat mich auch Coach Paul Thompson angerufen. Da haben wir uns etwas ausgetauscht. Ich habe mit Blick auf die kommende Runde auf jeden Fall das Gefühl, dass in Sachen Kader vieles sehr gut gemacht wurde. Das hört sich wirklich vielversprechend an. Ich freue mich jetzt schon auf die Sommervorbereitung in Schwenningen – und dann natürlich auf die neue Saison. Ich bin zuversichtlich, dass wir im Vergleich zur abgelaufenen Runde eine viel bessere Rolle spielen werden.

Die Fragen stellten Gunter Wiedemann und Michael Bundesmann.