Wolfgang Borho und die Stadtkapelle (im Bild) bieten ebenso wie das Jugendblasorchester ein „sagenhaftes“ Konzert. Foto: Weber

Zum Muttertagskonzert der Stadtkapelle Oberndorf war die Klosterkirche voll besetzt.

Michael Westinger, der Vorsitzende des Musikvereins, begrüßte die Zuhörer mit dem Motto des Abends und fand es „einfach sagenhaft“, dass so viele den Weg in die Klosterkirche gefunden hatten.

„Einfach sagenhaft“ wurde als Thema gewählt, weil Sagen und Mythen noch immer, wenn auch oft unbewusst, Einfluss auf unser tägliches Leben hätten, so der Vorsitzende.

Dirigent Wolfgang Borho hatte das Jugendblasorchester (JBO) und das Hauptorchester der Stadtkapelle gut auf das Muttertagskonzert vorbereitet.

Das JBO begann sein Spiel mit „Into the Clouds“ von Richard Saucedo. Beschwingt und flott begannen die jungen Musiker ihr ganz gewiss nicht einfaches Spiel. Allein der Percussionspart hat sicher viele Stunden der Proben erfordert.

Von der List der Griechen

In einer Doppelmoderation stellten Jannika Hoffmann und Marco Schmid „Troja“ von Otto Schwarz vor. Sie bezogen sich auf die Ilias von Homer und schilderten kurz das Geschehen vor Troja, die List der Griechen und den Fall der Stadt.

In „Highlights From Aladdin“ von Alan Menken wurde das Musical zitiert, das aus dem gleichnamigen Disneyfilm entstand. Von getragenen Passagen über kriegerisch anmutende Teile, orientalisch klingende Rhythmen bis zum Markttreiben sind hier alle Motive „einfach sagenhaft“ verarbeitet.

Nach dieser großen Leistung durften die jungen Musiker nicht ohne Zugabe von der Bühne. „Queen on Stage“ schloss ihren Auftritt.

Die Ungeheuerlichkeit Moby Dicks

Nach der Pause setzte die Stadtkapelle das Programm fort. Die Ouvertüre „Persis“ von James Hosay stand am Anfang. Ein breiter, majestätischer Beginn ließ auch hier die Klangfülle vernehmen. Die Läufe im hohen Holz waren beeindruckend. Die wunderbar gespielte, über viele Takte führende Oboe (Stefanie Schwarz) zu hören, war ein Genuss.

„Einfach sagenhaft“ war die Suite „Of Sailors and Whales“ von Francis McBeth. Wenn auch Westinger schon den Inhalt schon vorgestellt hatte, so skizzierte Patrick Knöpfle in kurzen Worten vor dem jeweiligen Satz die Person: Ishmael, Queequeg, Father Mapple, Ahab und The White Whale. Ishmael wird ruhig geschildert; sein Satz ist von Harmonie geprägt. Queequeqs Stolz, und Zerrissenheit kommen zum Ausdruck.

„Father Mapple“ beginnt mit vollem Orchester und Röhrenglocken. Nur von wenigen Instrumenten begleitet singt das Orchester einen Choral. Ahabs brennender Hass wird ebenso dargestellt wie die Ungeheuerlichkeit Moby Dicks. Es war ein Tongemälde elementarer Wucht, das sich ausbreitete.

Das letzte Einhorn

„Einfach sagenhaft“ war „Cry Of the Last Unicorn“ von Rossano Gelante. Dass ein Fantasy-Roman zu vielen musikalischen Motiven anregen kann wurde klar aufgezeigt. Hier bot sich für die Oboe wieder Gelegenheit zu glänzen, aber auch für die Piccoloflöte sich zu profilieren (Beate Kurz).

In „sagenhafte“ Entfernungen brachten Borho und die Stadtkapelle die Zuhörer in „Star War Epic“. Der Anfang mit fein ausgearbeiteten Themen für die „Guten“ und die „Bösen“ legte den Grundstein zum Verständnis dieses musikalischen Epos, das in zwei mächtig vorgetragenen Sätzen „Imperial March – The Forest Battle“ und „Star Wars Main Title“ endete.

Nach dem ungarischen Marsch „Attila“ von Julius Fučik und riesigem Applaus hatte die Stadtkapelle eine Zugabe parat: Kerstin Dietrich führte mit absolut passender Stimme „Over the Rainbow“.

Nach der zweiten Zugabe, dem sechsten Satz aus „Star War Epic“, dankte das Publikum mit stehendem Beifall.