Anna Kiefl freut sich auf ein Jahr in Uganda. Foto: Hella Schimkat

Anna Kiefl ist voller Energie und Vorfreude: Ende August fliegt sie nach Uganda, wo sie an einer Primary School ein Jahr einen Freiwilligendienst im Bereich Sport machen wird.

Im vergangenen Jahr verließ sie das St.-Ursula-Gymnasium in Villingen mit dem Abitur in der Tasche. Auslandserfahrungen möchte sie nicht mit Trampen und Reisen sammeln, sondern ihre Freude am Sport mit einheimischen Kindern teilen und auch ihre Kenntnisse im Sport mit Spiel, Spaß und natürlich auch Turn- und Bewegungsübungen übermitteln.

„Ich liebe Bouldern, Reiten und Joggen. Als Leichtathletin bin ich seit vielen Jahren bei der LTG Brigachtal dabei, mittlerweile schon als Trainerin mit eigener Trainingsgruppe (U14)“, erzählt Anna Kiefl.

In einer Klasse sind bis zu 120 Schüler

Dann berichtet sie, was sie schon über ihre Schule und das Leben in Uganda weiß: In einer Klasse sind bis zu 120 Schüler, alles Einheimische. „Ich bin gespannt, wie das wird. Denn mit unseren Klassen in Deutschland ist das nicht zu vergleichen“, so die 18-Jährige. Sie unterstütze den Sportunterricht. Die nächste Stadt sei Kampala, die Schule befinde sich im dörflichen Bereich.

Es ist nicht ihr erster Auslandsaufenthalt: „Ich habe ein Praktikum als Meeresbiologin für Schildkröten in Costa Rica absolviert, dort war ich sechs Wochen“, erklärt sie. Anschließend machte sie gleich Nägel mit Köpfen für Uganda. Sie wohne dort in einer Wohngemeinschaft mit vier anderen deutschen Mädchen, die sie in einem Seminar zur Vorbereitung auf Uganda kennengelernt habe. Die Wohngemeinschaft sei ein richtiges Haus.

Nachts nicht alleine unterwegs

Das Klima sei warm, es regne oft, so wie in Deutschland. Vielleicht werden sie ihre Eltern in Uganda besuchen, hofft sie. Der Flug geht ab Stuttgart über Istanbul bis Entebbe, wo sie abgeholt wird.

Vor dem Sportunterricht für rund 100 Kinder sei ihr nicht bange, denn die Kinder bewegten sich viel und tanzten gerne, Noten im Sport gebe es nicht. Sie werde in verschiedenen Klassen den Unterricht unterstützen. Auch werde sie noch zu Treffpunkten mit Kindern gehen, die nicht die Schule besuchen können. Und sie wisse auch schon, was sie besser nicht tun sollte: „Nachts dürfen wir nicht alleine unterwegs sein, unsere Kleidung sollte auch nicht zu offenherzig sein“, betont sie.

Uganda liegt in Ostafrika. Es ist von Seen, dem Weißen Nil, Urwäldern und Savannen geprägt. Durch den Süden des Landes verläuft der Äquator. Hauptstadt und größte Stadt Ugandas ist Kampala. Das Land zählt rund 47,2 Millionen. Die Landessprachen sind Englisch und Suaheli, weitere 40 Sprachen werden im Alltag verwendet. Die staatliche Struktur sei Demokratie mit einem präsidentiellen Regierungssystem, erläutert Anna Kiefl.

Ministerium unterstützt Projekt

Die 18-Jährige ist für das „weltwärts“-Programm in Uganda, das zu 75 Prozent durch öffentliche Mittel des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) finanziert wird. Die Geldmittel des Bundes reichten jedoch nicht aus, um alle grundlegenden Kosten des Programms wie Flug, Unterkunft, Transport oder Auslandskrankenversicherung zu decken.

Die Aufnahmeorganisationen in Afrika könnten keinen eigenen finanziellen Beitrag zur Umsetzung der Projekte leisten. Daher sollten die Freiwilligen einen Förder- und Spendenkreis für ihre persönlichen Projekte aufbauen, der 2800 Euro umfasst. Überschüsse können nach Absprache in eigene Projekte vor Ort wie Schwimmunterricht oder Ausstattung der Schule mit Sportgeräten und mehr investiert werden. „Schwimmunterricht zu geben wäre mein Ding“, betont sie. Man könnte zum Beispiel für den Unterricht Hotelpools mieten.

Anna Kiefl besitzt seit einem Jahr den Führerschein. Aber sie werde sich in Uganda auf die „Bodaboda“ verlassen, das seien Motorradtaxis. „Ich freue mich sehr auf das Jahr in Uganda. Aber ich bin dort nicht als Touristin“, betont sie.