Das Frohe Alter Dunningen/Lackendorf, hier die Weihnachtsfeier 2018 im Haus am Adlerbrunnen, bietet für die Senioren mit Ausflügen und Veranstaltungen allerlei Kurzweil. Archiv-Foto: Reichert Foto: Schwarzwälder Bote

Fachkraft: Gemeinderat gibt grünes Licht und hebt Sperrvermerk auf / "Muss menschlich passen"

In Dunningen wird den Senioren viel geboten. Neben vielen Möglichkeiten, sich am Lebensabend unterstützen zu lassen, werden Unterhaltungs- und Sportprogramme von den Älteren gern angenommen.

Dunningen. Vieles ruht auf ehrenamtlichen Schultern, Sozialgemeinschaft und Sozialstation bieten unterstützende Angebote von der Tagespflege bis zum Essen auf Rädern. Frohes Alter und Geselliges Alter motivieren die Senioren regelmäßig zu Treffen und Aktivitäten, um nur einige zu nennen, die sich um die Senioren kümmern. So entstand mit der Zeit ein ganzes Geflecht von Angeboten, das sich an die ältere Generation richtet, aber auch immer unüberschaubarer wurde. Mancher Senior findet sich nur noch mit Mühe da hindurch. Es fehlt einfach eine grundlegende Koordinationsstelle.

Um dem abzuhelfen, beschloss der Gemeinderat am Montagabend die Einrichtung einer Stelle einer "Fachkraft für Seniorenarbeit" und beauftragte die Verwaltung, die Stelle auszuschreiben und zu besetzen. Was es in einigen Gemeinden, auch im Kreis Rottweil, bereits gibt, soll jetzt auch in Dunningen die Seniorenarbeit und die Information rund um die Seniorenangebote transparenter und effektiver machen.

Zugleich soll sich die Fachkraft, im Vorfeld immer wieder als "Kümmerer" bezeichnet, um die Werbung und Rekrutierung von "Nachwuchs" bei den ehrenamtlichen Helfern kümmern, deren Zahl, auch altersbedingt, in den vergangenen Jahren abgenommen hat.

Gedacht sei die Stelle also gewissermaßen als Dreh- und Angelpunkt zwischen den vielfältigen Angeboten für Senioren, den Senioren selbst und den Interessenten, die sich ehrenamtlich engagieren wollen, so Bürgermeister Peter Schumacher.

Der Gedanke an einen "Kümmerer" beschäftigt Gemeinderat und Verwaltung schon einige Zeit.

Das Gremium reagierte auf das Ansinnen allerdings zunächst zurückhaltend, sah aber dann die Notwendigkeit einer solchen Koordinationsstelle ein.

Die Corona-Pandemie brachte dann allerdings gewisse finanzielle Unsicherheiten. Zwar wurden die Mittel für eine solche Stelle in den aktuellen Haushalt eingestellt, jedoch mit einem Sperrvermerk versehen.

Dieser Vermerk wurde am Montagabend von Gemeinderat einstimmig aufgehoben und die Verwaltung gleichzeitig beauftragt, die Stelle auszuschreiben. Bürgermeister Peter Schumacher denkt allerdings an eine eher großzügige Bewerbungsfrist. "Wir sind da nicht in Zugzwang", so der Bürgermeister.

Vom Profil der Bewerberin/des Bewerbers her solle es vor allem menschlich passen beim Kontakt mit den Senioren. Ob die besten Bewerber sich am Ende noch dem Gemeinderat stellen müssen, hängt nach Schumachers Worten von der Besoldung ab. Die neue Fachkraft erhält ihr Büro im Haus am Adlerbrunnen und wird dem Hauptamt zugeordnet.

Allerdings ist die Gemeinde Dunningen nicht gerade die Speerspitze bei der Einrichtung einer solchen Stelle. "Wir sind nicht ganz vorn, aber auch nicht ganz hinten", so Schumacher. "Wir springen eher in der Mitte auf den Zug."

Eine solche Fachkraft kostet laut Schumacher bei einer 50-Prozent-Stelle im Jahr 33- bis 35 000 Euro.

Vom Landkreis ist mit einem Zuschuss in Höhe von 33 Prozent zu rechnen. Auch die Sozialgemeinschaft will mit 6000 Euro jährlich an den Personalkosten mittragen. Schließlich blieben an der Gemeinde Personalkosten in Höhe von 16 000 bis 17 500 Euro hängen.