Nicht nur die Autohersteller selbst, sondern auch die überwiegend kleinen und mittelständischen Zulieferer sind derzeit einem hohen Transformationsdruck ausgesetzt. Foto: dpa/Hendrik Schmidt

Drei Millionen Euro Fördergeld stellt der Bund der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg für die Transformation in der Automobilbranche zur Verfügung.

Die drei Landkreise Schwarzwald-Baar, Tuttlingen und Rottweil zählen mit rund 25 400 Arbeitsplätzen in der Automobilwirtschaft zu den 100 größten Automobilregionen Deutschlands. Die überwiegend kleinen und mittelständischen Zulieferer sind derzeit einem hohen Transformationsdruck ausgesetzt.

Der Bund will sie damit nicht alleine lassen und stellt für das Projekt „AuToS SW-BW“ bis Mitte 2025 rund drei Millionen Euro Förderung zur Verfügung. Mit der Schaffung und Umsetzung einer Transformationsstrategie betraut ist neben der Industrie- und Handelskammer Schwarzwald-Baar-Heuberg (IHK) das Institut für Automobilwirtschaft (IFA) und die Berufliche Bildungsstätte Tuttlingen (BBT).

Ein Netzwerk „mit starker Stimme“

„AuToS SW-BW“ steht für „Automotive Transformation Strategy“ für den Südwesten Baden-Württembergs und hat das Ziel, ein Netzwerk „mit starker Stimme“ der regionalen Automobilwirtschaft zu knüpfen, Geschäftsmodelle der Betriebe zukunftsorientiert auszurichten, deren Mitarbeiter zu qualifizieren und Wissen zu transferieren. Die Region soll so nach dem Vorbild der Branche Medizintechnik ein nachhaltiger und zukunftsfähiger Automobilstandort bleiben.

Rund 100 Unternehmen haben mit ihrer Registrierung (www.autos-sw-bw.de) ihr Interesse bereits bekundet. Laut Thomas Wolf, bei der IHK Geschäftsbereichsleiter Innovation und Technologie, sollen es noch viel mehr werden, die sich nicht in der Lage sehen, neben dem Tagesgeschäft eine auf Jahre hinaus erfolgversprechende Transformationsstrategie zu entwickeln oder alleine die dafür notwendige Forschung und Entwicklung zu leisten. Dass es derer bedarf, wissen die Unternehmen, sagt der stellvertretende IFA-Direktor Benedikt Maier.

Passende Kooperationspartner finden

„AuToS SW-BW“ soll ihnen helfen, passende Netzwerk- und Kooperationspartner zu finden, ihre Geschäftsmodelle und Strategien zukunftsorientiert auszurichten und dabei Synergien nutzen zu können. Das IFA ermittelt anhand von Umfragen und Interviews gerade die Bedarfe der Betriebe, um daraus in einem weiteren Schritt konkrete Workshops und einen Strategiebaukasten zu entwickeln, die zum Begleiter in ein „postfossiles Zeitalter“ taugen.

Dirk Buhmann ist an der BBT Projektmanager von „AuToS SW-BW“. Hier wird der notwendige Wissens- und Technologietransfer sowie die Qualifizierung der Mitarbeiter für die Transformation vorbereitet. Auch hier werde im Expertenkreis zusammen mit der IG Metall und der Agentur für Arbeit gerade der Bedarf abgefragt und die vom Fördergeber vorgegebene Marktforschung vorbereitet. Zwar sei die Bedarfsermittlung noch nicht abgeschlossen, sagt Buhmann, es deute aber alles auf „niederschwellige Seminare in Form von E-Learning direkt in den Betrieben“ hin. Am Schluss – und auch das ist eine Forderung des Fördergebers – soll das Ergebnis national und international transferiert werden.