Für die Dreharbeiten in der Nacht sind große Gerüste notwendig. Foto: Monika Braun

Im Rappenhof in Heselbach sind die Fenster hell beleuchtet, in der Wohnstube ein Christbaum, der nicht so recht zur Jahreszeit passt – Dreharbeiten für den Spielfilm „Im Rosengarten“.

Der alte Schwarzwaldhof erwacht zu neuem Leben. Grund ist eine Filmproduktion. In dem aus dem Jahr 1563 stammenden Gebäude werden Szenen für den Spielfilm „Im Rosengarten“ gedreht. Die bekannten Schauspieler um Kostja Ullmann und Safinaz Sattar, die die Hauptrollen spielen, drehen in und um Freudenstadt. Schon in der „Waldlust“ wurden einige Szenen erstellt. 2024 soll der Film in den Kinos zu sehen sein.

Geschichtsträchtiger Bau

Mit dem Rappenhof in Heselbach haben sich die Filmproduzenten ein geschichtsträchtiges Gebäude ausgesucht. Der Gutshof, der einst zum Kloster Reichenbach gehörte, ist seit vier Generationen im Familienbesitz. Bis vor zwei Jahren wurde er noch von Irma Kawalec, der Mutter der heutigen Besitzerin, bewohnt. „Bis vor 30 Jahren wurde der Hof noch bewirtschaftet, und meine Mutter wohnte dort, bis sie ins Pflegeheim kam“, erzählt Gisela Jenner. Ein so genannter Locationscout sei auf das Gebäude aufmerksam geworden. Die alten Holzdecken, der Kachelofen und die urige Bauernküche seien genau das gewesen, was die Filmemacher suchten. Für die Szenen wurden noch einige Möbel besorgt, Tapeten verändert und ein weihnachtliches Ambiente geschaffen.

Authentizität überzeugt

Das Team funktioniere gut, und der Hof sei ideal für die Dreharbeiten, so Produktionsleiter Felix Klett. Der urige Eindruck und die Authentizität hätten sofort überzeugt. Viele Szenen würden in der Nacht gedreht, große Gerüste, auf denen die Außenkameras stehen, zeigen es an.

Der Rappenhof gehörte einst zum Kloster. Foto: Braun

„Der Regisseur hat seine genauen Vorstellungen, wie jeder Raum aussehen soll. Es gibt ein Farbkonzept, und auch die Möbel müssen passen“, erzählt Sascha Schmidt, der Motivaufnahmeleiter. Leider habe der SWR seinen Ausstattungsfundus für externe Filmproduktionen geschlossen, sodass die Requisiten aus ganz Deutschland besorgt werden mussten. „Nachhaltig ist das leider nicht“, sagt Schmidt.

Die Szene zeigt das Haus der Großeltern im Film. Rapper Yak, gespielt von Kostja Ullmann, besucht seine Großmutter, die von Ursula Werner gespielt wird, und seinen Großvater, den Artus Maria Matthiessen darstellt. Die Suche nach der Heimat führt Yak in den Schwarzwald.

Insgesamt 30 Drehtage

„Der Dreh lief gut, das Haus hat gute Vibes“, sagt Klett lachend. Es sei eine tolle Arbeitsatmosphäre gewesen, auch mit der Besitzerin Gisela Jenner hätte es super geklappt. „Ich freue mich sehr, dass im Haus wieder Leben ist, es wird mal wieder richtig geheizt. Vielleicht könnte der Hof ja Drehort für weitere Filmproduktionen sein“, sagt die Besitzerin.

Insgesamt 30 Drehtage sind für den Film geplant, allein 17 davon in Baden-Württemberg. In Bad Wildbad in einer Klinik wurde ebenso gedreht, eigentlich eine Szene, die in Köln spielt. Pro Tag würden nur zwei bis drei Minuten fertiger Film zusammenkommen. Am Ende beträgt die Spieldauer des Films rund 90 bis 100 Minuten.

Insgesamt 40 Männer und Frauen gehören zum Filmteam, an einem Tag wurde sogar mit 100 Leuten in der „Waldlust“ gedreht. „Manche Herausforderungen sind schon dabei gewesen, so war es in der Waldlust so kalt, dass die Atemwolken der Schauspieler zu sehen waren. Wir haben alles versucht, um das zu vermeiden“, erzählt Felix Klett. Die Arbeit beim Film sei spannend und abwechslungsreich, und es werde dringend Nachwuchs gesucht.