Freuen sich auf den Filmstart von „Im Rosengarten“ (von links): Co-Produzent Arek Gielnik, Holm Tadikken von der Produktionsfirma Neufilm GmbH, Hauptdarsteller Kostja Ullmann, Regisseur und Autor Leis Bagdach, Hauptdarstellerin Safinaz Sattar, vom Südwestrundfunk Gabriele Mast und Stefanie Groß sowie Carl Bergegrün, Geschäftsführer der Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg. Foto: Thomas Fritsch

Wem gehört der Schwarzwald? Mit dieser Frage beschäftigt sich der Film „Im Rosengarten“, der derzeit mit bekannten Schauspielern in und um Freudenstadt gedreht wird. Im kommenden Jahr soll er in den Kinos zu sehen sein.

„Der Schwarzwald ist düster“, sagt Regisseur und Autor Leis Bagdach. So düster wie die Gedanken des Rappers Yak, der ohne seinen syrischen Vater bei seiner deutschen Mutter in Berlin groß geworden ist. Auf dem Höhepunkt seiner Karriere gerät er in eine Sinnkrise, in der sich ihm die zentrale Frage stellt: „Was ist Heimat?“

Vier Hotels werden eins

Fünf Wochen dauern die Dreharbeiten allein in Freudenstadt. Weil bei laufendem Hotelbetrieb nicht gedreht werden kann, wurde das Foyer des Hotels Waldlust als Drehort ausgesucht und kurzerhand neu tapeziert und gestrichen. Alle Filmszenen, die sich im Hotelzimmer abspielen, werden gleich daneben im „Palmenwald“ gedreht. Wenn die Darsteller dann durch die Eingangstür des Hotels Waldlust ins Freie treten, stehen sie plötzlich auf der schneebedeckten Hornisgrinde – so ist es zumindest nachher im Film zu sehen.

„Es ist ein Winterfilm, den wir hier drehen“, erklärt der Regisseur. Und damit ist klar, weshalb in der „Waldlust“ im Februar mit Lichterketten behängte Weihnachtsbäume stehen. Insgesamt werden in dem Film vier Hotels zu einem zusammen gefügt, denn auf den Luftaufnahmen vom verschneiten Schwarzwald ist das Hotel Bühler Höhe zu sehen. Gedreht wurde außerdem in Heselbach auf einem Schwarzwaldhof.

Schöne Erinnerungen an den Schwarzwald

Drei der fünf Drehwochen sind bereits vorbei. Bis auf die Kälte scheint es allen – der Filmcrew, den Komparsen und den Schauspielern – im Schwarzwald und speziell in Freudenstadt zu gefallen. Kostja Ullmann, der den Rapper und damit die Hauptrolle spielt, verbindet viele schöne Erinnerungen mit der Gegend. Als Kind und Jugendlicher sei er oft mit seiner Familie im Schwarzwald unterwegs gewesen. Schließlich stamme sein Vater aus der Nähe von Freiburg. Und auch Safinaz Sattar kann sich an Besuche im Schwarzwald in der Kindheit erinnern.

Die junge Schauspielerin, die fließend arabisch spricht, stand bei Regisseur Leis Bagdach ebenso auf der Wunschliste wie Kostja Ullmann. Für alle drei ist es die erste Zusammenarbeit. Ullmann gibt in dem Film den Rapper Yak, der in einer tiefen Sinnkrise steckt. Einst hat sein Vater die Familie verlassen und ist nach Syrien zurückgekehrt. Dann taucht er plötzlich wieder in Yaks Leben auf und präsentiert seinem Sohn eine Halbschwester namens Latifa. Als der Vater ins Krankenhaus kommt und ins Koma fällt, hat Yak Latifa, die zum ersten Mal ihr Heimatland Syrien verlassen hat und nur arabisch spricht, an der Backe. Gemeinsam ziehen die beiden von Berlin aus los und machen sich auf eine Reise quer durch Deutschland.

Reise in die Vergangenheit

Ihr Ziel: der Schwarzwald. Denn hier soll Yaks Jugendliebe heiraten. Die Reise führt den Rapper aber auch zurück in die Vergangenheit zu verschiedenen Stationen seines Lebens.

So unterschiedlich die Halbgeschwister anfangs auch scheinen – beide verbindet etwas ganz Zentrales: Die Suche nach der Heimat. Ihre Reise endet im Schwarzwald wo sich beide fragen, was Heimat eigentlich bedeutet und wo genau sie Zuhause sind – in Syrien, in Deutschland oder vielleicht doch im Schwarzwald? Und überhaupt: Wem gehört der Schwarzwald eigentlich? Gehört er denjenigen, die schon seit Generationen dort wohnen oder den Menschen, die dort geboren und aufgewachsen sind?

Alles rund um den Film „Im Rosengarten“

Filmemacher:
„Im Rosengarten“ wird von der Neufilm GmbH mit Sitz in Leipzig produziert. Co-Produzentin ist die Stuttgarter IndiFilm GmbH mit dem SWR als Partner. Gefördert wird das Projekt auch von der Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg.

Schauspieler:
 Neben Kostja Ullmann und Safinaz Sattar wirken Tom Lass, Verena Altenberger, Thomas Arnold, Husam Chadat, Nico Seyfrid, Mohammad-Ali Behboudi, Artus Maria Matthiessen, Ursula Werner und Petra Schmidt-Schaller mit.   

Filmstart:
 Die Produktion soll im Frühjahr 2024 fertiggestellt sein und zunächst bei Filmfestspielen vorgestellt werden. Danach kommt „Im Rosengarten“ in die Kinos. Im Fernsehen wird er dann vom SWR als „Debüt im Dritten“ gezeigt.