Die Anlage zur Reduzierung des Stickstoffdioxids sei veraltet, betont Stussak einmal mehr. Somit schaffe es Holcim auf Platz eins im Zollernalbkreis mit zirka 95 Prozent der industriellen Luftschadstoffe. Selbst wenn man den gesamten Verkehr aus dem Zollernalbkreis verbannen und die Kleinfeuerungsanlagen abschalten würde, würde sich nicht viel verbessern, denn Holcim stoße zirka 60 Prozent mehr als der Verkehr und zirka 50 Prozent mehr als die Kleinfeuerungsanlagen im Zollernalbkreis aus, fasst der BI-Sprecher zusammen.
Sollte das Zementwerk die Genehmigung für 100 Prozent Müllverbrennung erhalten, werde es schwierig sein, den Bürgern zu erklären, dass die Einen den Schadstoffausstoß steigern dürfen, von Politik und Verwaltung gelobt, und der Rest geknüppelt werde. Stussak: "Es ist einfach, die Schadstoffwerte zu manipulieren, denn gemessen werden die giftigsten Schwermetalle, Dioxine und Furane nur an drei Tagen im Jahr, und hier meldet sich der Messdienst vom Verband der Deutschen Zementindustrie sicher zeitig an." Dann komme vermutlich nur das Unbedenkliche in den Ofen. Das lasse sich jedenfalls vermuten, wenn man die Holcim-Umweltberichte von 2013 und 2014 vergleiche. Im Jahr 2013 sei aber wohl etwas schiefgelaufen, denn es sei eine Überschreitung des Dioxin-Grenzwerts um 40 Prozent festgestellt worden. Laut Umweltbericht habe die Ursache "mit Hilfe externer Experten und der Behörden ermittelt werden".
Dass zukünftig mehrere hunderttausend Tonnen Müll verbrannt werden sollen und nicht einmal die nötigen Experten beschäftigt werden sollen, ist laut Stussak ein Skandal.
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