Der Dotternhausener Landwirt Otto Scherer mit seinen vier Enkelkindern Sebastian und Amelie Scherer sowie Lukas und Pascal Eichstädt (von links nach rechts) erfreuen sich an der Blütenpracht auf den Äckern.Foto: Schatz Foto: Schwarzwälder Bote

Umwelt: Auf den Äckern des Dotternhausener Landwirts Otto Scherer blüht es in einer bunten Vielfalt

Der Dotternhausener Landwirt Otto Scherer hat erstmals in diesem Jahr mehrere Felder mit vorgegebenen Blühmischungen begrünt. Entlang des Radwegs von Dotternhausen nach Erzingen blühen Äcker in einer bunten Vielfalt.

Dotternhausen. Das Förderprogramm Agrar, Klimaschutz und Tierwohl (FAKT) bietet den Landwirten einen Ausgleich für den zurückhaltenden Einsatz von Pflanzenschutzmitteln und die Begrünung von Ackerflächen.

Weil es immer mehr Menschen zu ernähren gilt, muss das Wachstum von Pflanzen und Tieren optimiert und ihre Qualität verbessert werden, was häufig nur mit Verwendung von chemisch-synthetische Pflanzenschutzmitteln gelingt.

"Die Förderung solcher Maßnahmen ist mehr als sinnvoll", sagt der Landwirt Otto Scherer, der erstmals mehrere Felder begrünt hat – und dies im Rahmen eines Fünfjahresvertrags.

Entlang des Radwegs von Dotternhausen nach Erzingen blühen auf mehreren Äckern Kornblumen, Malven, Dill, Borretsch, Fenchel, Ringelblumen, Klatschmohn, Gelbsenf und Sonnenblumen. Das sind nur einige der insgesamt 19 verschiedenen Blumen- und Kräuterarten, die unterhalb des Plettenbergs wachsen. Ihre bunte Blütenpracht wird derzeit gerne für ein Erinnerungsfoto genutzt.

Auch Scherers Enkelkinder Sebastian und Amelie Scherer sowie Pascal und Lukas Eichstädt freuen sich über die blühenden Äcker ihres Großvaters und unterstützen ihn bei seiner Arbeit. "Die Aussaat der Blühmischung sollte spätestens bis 15. Mai ausgebracht werden", betont Scherer. Die Landwirte bewirtschaften diese Flächen nicht im eigentlichen Sinne, sondern säen lediglich aus und lassen die Pflanzen dann in Ruhe. Derzeit seien Bienen, Hummeln, Schmetterlinge und anderen Insekten in großer Zahl anzutreffen – es brumme wie in einem Bienenstock, sagt Amelie Scherer.

Zur Zeit sind die Blühäcker laut Scherer die einzige Nahrungsquelle, nachdem die Heuwiesen abgeerntet wurden und auf monotonen Maisflächen die Insekten keine Nahrung finden. "Es blüht vom Frühling bis in den späten Herbst hinein." Diese Blumenwiesen seien nicht nur für Insekten ein Eldorado, sondern auch für Vögel, Rebhühner, Fasanen und Feldhasen und andere Bodenbrütern, die die Flächen als Schutz- und Rückzugsraum nutzen.

Der Großteil der Landwirte versuche viel für den Artenschutz zu tun, ist sich Scherer sicher. Dabei könnten sie auf Förderprogramme des Landes, des Bunds und der Europäischen Union zurückgreifen. Scherer: "In den Köpfen der Feldbewirtschafter und der Hausgartenbesitzer sollte ein Umdenken stattfinden, um die Artenvielfalt zu fördern und die Umwelt zu schützen." In der Summe bedeuten die Blühäcker "nicht viel Geschäft, aber sie sind schön fürs Auge und gut für die Natur". Auch seine Enkel sind begeistert: "Das sieht so schön aus", sagen sie: "Die Spaziergänger bleiben oft stehen und bewundern unsere Blütenpracht."