Ingo Mantik hat sich vor das Rathaus in Dotternhausen gestellt. Er will die Nachfolge von Monique Adrian antreten. Foto: Privat Foto: Schwarzwälder Bote

Wahlkampf: Kandidat Mantik will viel mit Bürgern reden

Der Wahlkampf in Dotternhausen nimmt Fahrt auf. So ist auch Ingo Mantik in diesen Tagen oft in der Plettenberg-Gemeinde anzutreffen, um mit den Bürgern ins Gespräch zu kommen: "Sie stehen an erster Stelle", sagt er.

Dotternhausen. Bei seinen Rundgängen durch die Gemeinde – auch seine Frau und seine Kinder waren schon dabei – hat der "parteilose und unabhängige" Kandidat erfahren, "dass die Bürger sehr interessiert an der Wahl sind und das Gespräch suchen. Alle sind sehr gespannt."

"Holcim-Zementwerk aus Gemeinde nicht wegzudenken"

Das Angebot der Gemeinde, ein Video zu drehen, mit dem sich die Kandidaten auf der Homepage darstellen können, weil die öffentliche Vorstellung coronabedingt ausfällt, wird Mantik (37) nicht annehmen: "Bei einem Video kann ich nicht viel mehr tun und sagen, als ich das auf meinem Wahlflyer tue", den er unter das Motto "Vertrauen schaffen, gemeinsam wachsen" gestellt hat: "Daher spare ich mir diese Zeit und investiere sie lieber in weitere Gespräche vor Ort. Denn dabei können die Bürger auch Fragen an mich stellen."

Die Kandidatur hat sich der staatlich geprüfte Techniker, der eine Zusatzausbildung zum Technischen Betriebswirt absolviert hat, reiflich überlegt: "Auch in Absprache mit meiner Frau Valeria und den Töchtern." Er weiß, dass als Bürgermeister viele Abendtermine auf ihn zukommen werden: "Meine Frau ist glücklicherweise selbstständig, sodass sie die Zeit weitgehend frei einteilen kann. So können wir das familiär gut ausgleichen, wenn mal ein Partner fehlt."

Als Führungskraft im Bereich Qualitätsmanagement – Mantik arbeitet in einem Albstädter Unternehmen – brauche man die gleichen Qualifikationen wie ein Bürgermeister. Man müsse verschiedene Interessen unter einen Hut bringen, müsse mit Menschen umgehen können, brauche "gute Kutteln" und Durchsetzungsvermögen. Und: "Jemand, der sich gut in der Verwaltung auskennt, muss nicht unbedingt auch ein guter Bürgermeister sein." Überhaupt: "Die meisten der Bürgermeister sind Quereinsteiger. Das Verwaltungswissen kann man sich aneignen."

Natürlich weiß Mantik, der im Falle seiner Wahl mit der Familie nach Dotternhausen ziehen will, um die jahrelangen Auseinandersetzungen ums Holcim-Zementwerk. Dieses sei aus der Gemeinde nicht wegzudenken. Daher komme es auf ein gutes Miteinander an und auf einen offenen Dialog: "Stures Denken hilft da nicht weiter." Außerdem: "Wenn eine Firma gesetzeskonform arbeitet, muss man nicht mit Kanonen auf Spatzen schießen." Bislang hat Mantik weder mit NUZ-Vertretern noch mit Verantwortlichen des Zementwerks geredet: "Zuerst sind die Bürger an der Reihe."

Als wichtigste Aufgaben, die in Dotternhausen anstehen, nennt er den Neubau des Bauhofs, den Neubau oder die Erweiterung des Kindergartens sowie zeitgemäße Betreuungsformen für die Kinder. "Dabei geht es auch immer um die Vereinbarkeit von Beruf und Familie." Ganz wichtig ist ihm, alle Generationen im Blick zu haben. So wisse er aus eigenen Erfahrungen in der Familie, dass geeigneter Wohnraum für ältere Mitbürger wichtig sei.

Senioren-Wohnpark und Pflegeeinrichtung stehen auf der Agenda

Daher sei vorstellbar, dass die Gemeinde in Zusammenarbeit mit einem Investor seniorengerechten Wohnraum schaffe – analog zu den Senioren-Wohnparks in Grosselfingen und Bisingen. Zudem seien bedarfsgerechte Pflegeeinrichtungen nötig. Mehr noch: "Zu einer guten Infrastruktur gehört auch eine Arztpraxis. Mir ist es wichtig, in Dotternhausen wieder einen Hausarzt zu haben."

Neben der weiteren Erschließung von Wohn- und Gewerbegebieten sieht Mantik auch die Gestaltung von Freizeitanlagen sowie die Förderung kultureller Einrichtungen als wichtig an. Insgesamt aber hält er fest: "Dotternhausen ist eine attraktive Gemeinde."