Günter Melzer will im Falle seiner Wahl im Dotternhausener Rathaus eine "bürgernahe Politik" betreiben.Foto: Visel Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Bürgermeister-Kandidat Günter Melzer will Projekte in der Gemeinde "mit gesundem Menschenverstand angehen"

Kindergarten, Bauhof, Breitbandausbau und neues Wohngebiet: Dies sind die Themen, die für Bürgermeister-Kandidat Günter Melzer in Dotternhausen in den nächsten Jahren im Vordergrund stehen.

Dotternhausen. Der 31-jährige Raumausstattermeister bekennt, dass er bei seiner Wahl mit Frau Nadine weiter in Tailfingen wohnen bleiben würde. Er wolle aber gleichwohl das Amt "bürgernah" gestalten und "nicht einfach nur morgens ins Rathaus kommen und abends wieder wegfahren". Das Amt des Bürgermeisters sieht der parteilose und unabhängige Kandidat als "langfristiges Engagement" und nicht als Sprungbrett für eine andere Karriere.

Die Idee, sich in Dotternhausen um die Nachfolge von Monique Adrian zu bewerben, sei ihm relativ spontan gekommen, als er bei der Fahrt auf der B 27 die Plakate gesehen habe, auf denen die Gemeinde nach Kandidaten gesucht habe.

Melzer weiß, dass sich für ihn bei einer Wahl vieles ändern würde, aber: "Meine Frau stärkt mir bei der Kandidatur den Rücken." Dass er über kein Verwaltungswissen verfügt, findet er nicht dramatisch: "Das kann man sich im Laufe der Zeit aneignen." Als Handwerker verfüge er über Organisationstalent und könne mit Zahlen mitgehen, weil er bei seiner derzeitigen Arbeit auch Angebote erstellen muss: "Das Lesen des Haushalts der Gemeinde hat mir keine Probleme gemacht." Als Praktiker habe er zudem Vorteile, wenn es um Baumaßnahmen in der Gemeinde gehe: "Da kenne ich mich aus." Sein Motto: "An die Dinge mit einem gesunden Menschenverstand herangehen."

So möchte er bei allen Themen auch die Bürger beziehungsweise die Betroffenen in die Entscheidungsfindung mit einbeziehen – etwa die Erzieherinnen im Kindergarten oder die Bauhofmitarbeiter. "Sie kennen sich am besten aus. Daher ist ihre Meinung wichtig." Praxisnähe laute das Stichwort. Anstehende Vorhaben müssten offen diskutiert werden, damit es hinterher nicht heiße, "das, was die im Rathaus beschlossen haben, funktioniert nicht". Dass die Aufgaben der Kämmerei künftig an den Verwaltungsverband Oberes Schlichemtal übertragen werden sollen, findet Melzer gut. Einen Ortsbaumeister würde er aber gerne im Rathaus behalten: "Da sind die Wege einfach kürzer." Deshalb spricht er sich dafür aus, diese Stelle nach dem Weggang von Roland Mertes wieder zu besetzen. Neben der Neuausrichtung des Kindergartens mit verlängerten Öffnungszeiten beziehungsweise Ganztagsbetreuung, was für viele Familien wichtig sei, stehe als weiteres wichtiges Thema der Neubau des Bauhofs an. Dieser sei bisher über die ganze Gemeinde verteilt. Hinsichtlich des Standorts vertraue er auf die Fachleute: "Sie wissen am besten, welcher sinnvoll ist."

Obwohl Dotternhausen über eine gute Infrastruktur verfüge, gelte es, die Gemeinde attraktiver zu machen. Stichworte sind der Breitbandausbau, die Ausweisung neuer Wohnbau- und Gewerbeflächen und die Förderung der Vereine, die "sehr wichtig für die Gemeinde sind".

Auch seniorengerechtes Wohnen sei ein Thema. Dies müsse aber in der Dorfmitte angeboten werden: "Wir brauchen im Zentrum eine gute Mischung." So müsse man gemeinsam mit Investoren schauen, was sich realisieren lasse. Vorstellbar seien ein Seniorenheim, ein Seniorenpark oder auch ein Mehrgenerationenhaus. Bei neuen Wohn- und Gewerbeflächen gelte es, auf umweltschonende Baustoffe zu setzen und die versiegelten Flächen entsprechend auszugleichen.

Auch beim Dauerthema Holcim gehe es darum, den Naturschutz und die wirtschaftlichen Interessen der Firma unter einen Hut zu bringen. Als Bürgermeister wolle er als Vermittler auftreten, wobei ihm klar sei, "dass dafür ein langer Atem notwendig ist".

Melzer: "Ich bin offen gegenüber den Interessen des Vereins NUZ und will mit dessen Vertretern, so wie mit allen anderen Vereinen in der Gemeinde auch, intensive Gespräche führen."

 Günter Melzer ist an diesem Sonntag, 25. Oktober, ab 14 Uhr am Dorfweiher für Gespräche mit den Bürgern anzutreffen. Sein Vorstellungsvideo für die Gemeinde-Homepage hat er produziert, ansonsten wird er keine Wahlflyer verteilen oder Plakate aufhängen.