Die Haltestelle nahe dem Zementwerk: Dotternhausen will die Bahnstrecke Balingen-Schömberg erhalten. Foto: Maier Foto: Schwarzwälder Bote

Verkehr: Reaktivierung der Schienenstrecke Balingen-Rottweil im Dotternhausener Rat im Gespräch

Der Erhalt der Schienenverbindung zwischen Balingen und Schömberg und die Machbarkeitsstudie für die Reaktivierung der Eisenbahn zwischen Balingen und Rottweil sind Thema im Dotternhausener Gemeinderat gewesen.

Dotternhausen. Für die Verbindung Balingen-Schömberg war bisher ein Zuschuss von 63 911 Euro im Jahr vereinbart. Der Betrag wurde jeweils zu einem Drittel vom Zollernalbkreis, den Anliegergemeinden und den Gewerbetreibenden – in dem Fall die Firmen Holcim und Wochner – getragen. Auf die Gemeinde Dotternhausen entfielen davon 9,17 Prozent beziehungsweise 5861 Euro im Jahr.

Die SWEG, die die Strecke bis 2021 von der Deutschen Bahn gepachtet hat, will den Pachtvertrag verlängern. Da die Strecke in schlechtem Zustand ist und Gleisumbauten erforderlich sind, hat die SWEG eine "Dynamisierung" der Beteiligungen vorgeschlagen. Sprich, Kreis, Gemeinden und Gewerbetreibende sollen fünf Prozent mehr zuschießen. Für die Gemeinde Dotternhausen würde das einen jährlichen Betrag in Höhe von 6154 Euro ausmachen.

Fakt ist: Alle wollen die Verbindung zwischen Balingen und Schömberg erhalten. Um weitere Diskussionen zu unterbinden, meinte Otto Scherer, auf die paar Euro mehr komme es nicht an: "Wenn es irgendwann um 100 000 Euro geht, sieht es anders aus." Die fünfprozentige Erhöhung wurde im Dotternhausener Rat einstimmig beschlossen.

Bei der Potenzialanalyse schneidet die "Schieferbahn" Balingen – Schömberg schlecht ab und wurde vom Land in die unterste Kategorie des Rankings eingestuft. Kaum Chancen auf Fördermittel vom Land, stünde da nicht die Wiederinbetriebnahme der Bahnverbindung zwischen Balingen und Rottweil im Raum. Darin steckt nämlich großes Potenzial. Georg von Cotta verwies auf die Regionalbuslinie Balingen – Rottweil, die zur Potenzialermittlung auf der Strecke hinzugezogen werde. "Die Machbarkeitsstudie berücksichtigt nur den Personenverkehr, es gibt aber auch einen massiven Lastenverkehr", sagte er.

Wie werde die Gemeinde Dotternhausen bei der Machbarkeitsstudie mit einbezogen? Wie sieht es mit den Haltestellen aus, etwa für die neuen Wohngebiete? Die Haltestellen, die seinerzeit eingerichtet worden seien, seien kaum noch zeitgemäß. Und überhaupt: Was sei bei der Bahnverbindung Balingen – Rottweil angedacht oder geplant?

Bis die aktuell sein werde, würden eher die Bestattungsgebühren ein Thema sein, meinte Karl Haller schmunzelnd.

Bürgermeisterin Marion Maier schlug vor, das Verkehrsamt des Zollernalbkreises zu einer der kommenden Sitzungen einzuladen, um diese und andere Fragen zu beantworten. Und danach über die Machbarkeitsstudie zu beraten, zu der die Gemeinde Dotternhausen 1000 Euro beisteuern soll.