So wird die neue Seilbahn aussehen. Foto: Schwarzwälder Bote

Zementwerk: Bei der Firma Holcim laufen die Arbeiten zum Neubau der Seilbahn auf den Plettenberg auf Hochtouren

Die Arbeiten für die neue Seilbahn der Firma Holcim auf den Plettenberg sind in vollem Gange. Sie soll einen höheren Sicherheitsstandard erhalten und durch höhere Kapazität weniger Fahrten notwendig machen. Dadurch sollen auch Wochenend- und Feiertagsarbeiten vermieden werden.

Dotternhausen. 50 Betriebsjahre hat die jetzige Seilbahn der Firma Holcim mittlerweile auf dem Buckel. Deswegen hat sich das Unternehmen dazu entschlossen, eine neue Transportanlage zu bauen. Die Trasse der 2,3 Kilometer langen Seilbahn bleibt dabei unverändert.

Was sich hingegen ändert, ist der Sicherheitsstandard der Bahn. War sie bislang als reine Materialbahn ausgelegt, erhält sie nun die höhere Sicherheitsstufe einer Personenbahn. So werden beispielsweise im ansteigenden Waldstück – die Höhendifferenz zwischen Berg- und Talstation beträgt 305 Meter – zusätzliche Stützen errichtet. Das erlaubt es der Firma, zwei Personenkabinen einzubauen, mit denen die Arbeiter zur Bergstation und zurück fahren können.

Um die Privatsphäre der Dotternhausener zu wahren, werden die Fenster der Gondeln bei der Fahrt mit Rollos verschlossen, wie Projektleiter Gerald Massini am Montag in einem Pressegespräch erläuterte.

Zwei Kräne sind zurzeit an der Berg- und an der Talstation im Einsatz, wobei jener auf dem Plettenberg weithin sichtbar ist. Sie sind je 50 Meter hoch, haben fünf Tonnen Traglast und dienen der Stahlbaumontage. So wird auf dem Berg gerade eine Garage für die Gondeln gebaut.

Weil sich unter einem Kran, der arbeitet, keine Menschen aufhalten dürfen, ist momentan ein Teil der Wanderwege auf dem Plettenberg gesperrt. Hinweistafeln weisen die Ausflügler darauf hin.

Überhaupt die Sperrungen: Am Montag, 14. November, kommt ein Hubschrauber aus der Schweiz, um die Seilbahnstützen vom großen Parkplatz beim Zementwerk an ihre Position zu fliegen. Dazu wird die B 27 im Baustellenbereich per Ampelanlage auf 500 Meter Länge immer wieder für fünf Minuten gesperrt. Holcim hatte eine Umleitung präferiert, doch die Straßenrechtsbehörde wollte eine Ampellösung. "Ich rechne mit langen Verkehrsstaus an dem Tag", prophezeit Massini.

Am 3. September fährt voraussichtlich die letzte Lore, dann beginnt der zweiwöchige Rückbau. Läuft alles glatt, soll am 30. Oktober die Abnahme erfolgen und am 2. November der Betrieb wieder aufgenommen werden. Länger als die acht Wochen darf die Seilbahn nicht stillstehen, betont Massini, denn dann sind die Lager leer und die Kunden könnten sich eine andere Bezugsquelle suchen müssen.

Die neuen Loren stellen sich auf den Kopf

134 neue Loren werden künftig an der Seilbahn hängen. Die klappen dann nicht mehr wie die bisherigen zum Entleeren wie Baggerschaufeln auf, sondern drehen sich auf den Kopf. Deren Förderkapazität beträgt 450 Tonnen pro Stunde, gegenüber 300 Tonnen bisher. Dadurch reduziert sich die Betriebszeit, so dass Wochenend- und Feiertagsarbeiten weitgehend vermieden werden sollen.

Die Berg- und Talstationen werden bleiben – wenn auch im Inneren völlig neu ausgebaut. Das Projekt wird durch eine ökologische Baubegleitung gesichert, betont das Unternehmen. Zudem wird ein Sicherheits- und Gesundheitskoordinator die Arbeiten begleiten, erklärt Massini.

Rund zwölf Millionen Euro lässt sich das Unternehmen das Ganze kosten. Wo möglich, wurden regionale Firmen mit den Arbeiten beauftragt, sagt der Werksleiter Dieter Schillo. Er betont, dass Holcim pro Jahr Aufträge für 20 Millionen Euro an Betriebe aus der Gegend vergibt.