Debatte um dm-Markt geht weiter:Dotternhausener Gemeinderat und der Regionalverband Neckar-Alb sind sich weiterhin uneins. (Symbolfoto) Foto: dpa

Dotternhausener Rat mit Regionalverband uneins. Bürgerschaft steht hinter Bürgermeisterin Adrian und Landrat Pauli.

Dotternhausen - Die geplante Ansiedlung des dm-Markts und dessen Ablehnung durch den Regionalverband Neckar-Alb und die Nachbarstadt Balingen sorgt für Gesprächsstoff in Dotternhausen.

Bürgermeisterin Monique Adrian und der Gemeinderat können auf Rückhalt in der Bürgerschaft setzen. So haben in der öffentlichen Sondersitzung des Gemeinderats zu diesem Thema einige anwesenden Zuhörer ihre Solidarität zum Rathausteam bekundet und sogar zum Einkaufsboykott in Balingen aufgerufen.

Die harsche Kritik, die Bürgermeisterin Monique Adrian und Landrat Günther-Martin Pauli wegen der Genehmigung des Markts hinnehmen mussten, wird in Dotternhausen eher als "rustikales Stammtischgeschwätz" als eine ernste, demokratische Diskussion zur Lösung regionaler Probleme eingestuft. Die Gemeinde, so hieß es seitens der Bürger nach der Sondersitzung, müsse zahlreiche Beeinträchtigungen ertragen, die niemanden interessierten: so den Schwerlastverkehr auf der B 27, den Fahrzeugstrom von der B 463 über die L 442 sowie den Abbau der Rohstoffe auf dem Plettenberg samt Materialseilbahn zum Zementwerk, das auch den Rauch von Ersatzbrennstoffen in die Luft wirble.

Außerdem sei die Gemeinde in ihrer Entwicklung durch eine Stromtrasse unterhalb des Plettenbergs, eine Eisenbahnlinie, die den Bürgern wenig Nutzen bringe, und durch Natura-2000-Gebiete stark eingeschränkt. Auch seien auf Gemarkung Dotternhausen zwei Standorte für Windkraftanlagen vorgesehen, die einzigen innerhalb des Verwaltungsverbands.

Der dm-Markt biete dagegen für die Bürger eine Entlastung und für die Gemeinde eine Bereicherung des dörflichen Lebens: "Man muss dann nicht mehr wegen jedem Wattestäbchen in das nächste, verkehrsfreundliche Mittelzentrum fahren", machten die Bürger ihrem Unmut Luft. Im Übrigen zweifelte man daran, ob der Regionalverband die örtlichen Probleme tatsächlich kenne oder nur nach "Aktenlage oder Bauchgefühl" entscheide.