Kurze Pause fürs Bild: Die ehrenamtlichen der Bergwacht Zollernalb bei der Feldräumung am Samstag an den Steilhängen des Plettenbergs oberhalb von Dotternhausen. Foto: Schatz

Ehrenamtliche oberhalb von Dotternhausen im Einsatz. Verkehrssicherheit im Fokus.

Dotternhausen - Für vierzehn Männer und zwei Frauen der DRK Bergwacht Zollernalb hat es am Samstag im oberen Bereich der Zufahrt zum Plettenberg viel zu tun gegeben. Unter der Leitung von Bereitschaftsleiter Edwin Blessing und des Technischen Leiters Steffen Weiss stand eine Felsberäumung an.

Der strenge Frost in den Wintermonaten habe wiederum viel Gestein und Geröll im Steilhang zwischen dem Wanderparkplatz Riese und dem Plettenbergbrünnele gelöst, erklärte Bereitschaftsführer Edwin Blessing. Die Gemeinde Dotternhausen ist entlang der Plettenbergzufahrt für die Verkehrssicherung zuständig, deshalb wird seit Jahren in regelmäßigen Abständen die sogenannte Felsberäumung vorgenommen. Dotternhausens Amtsverweser Alfons Kühlwein leitete diese Maßnahme in die Wege – für ihn nimmt auch die Sicherheit einen hohen Stellenwert ein.

Sicherheit wird groß geschrieben

Die Arbeiten konzentrierten sich auf die Steilhänge oberhalb der Straße, daher wurde die Plettenbergzufahrt am Samstag von Dotternhausen aus gesperrt. Die Absperrungen der Zufahrtsstraße zwischen dem Wanderparkplatz Riese und auf der Hochfläche unternahm mit zwei Fahrzeugen die Freiwillige Feuerwehr Dotternhausen mit Bernd Scherer, Markus Ritter, Stefan Kopf und Tobias Knaisch.

Sicherheit wurde groß geschrieben, weshalb die Einsatzleute angeseilt waren. Sie hatten die Aufgabe, loses oder lockeres Gestein und Geröll den Hang abwärts zu verfrachten. So sollen plötzliche Steinschläge, die Spaziergänger treffen können, weitestgehend verhindert werden.

Lose Felsen rollen ins Tal

Die Bergwachtgruppe arbeitete in mehreren Sektoren im Steilhang parallel und suchte in dem Areal systematisch von oben nach unten nach lockeren Gesteinsbrocken. Das lose Felsmaterial ließ man ins Tal rollen, wo es später vom Bauhof Dotternhausen abtransportiert wurde. Die beiden Verantwortlichen Edwin Blessing und Steffen Weiss waren zufrieden: "Nachdem die Bergwacht den Steilhang jährlich sachgerecht und intensiv nach verwittertem Gesteinsmaterial absucht, sind wir vor großen Überraschungen sicher." Die Felsräumung sei sehr gründlich unter Einhaltung strenger Sicherheitsmaßnahmen ausgeführt worden: "Wir wissen, wo wir ansetzen müssen", so Blessing.

Die Bergwacht des DRK mit rund sechzig aktiven Mitglieder sei nun sechzig Jahre alt und finanziere sich zum größten Teil aus ihren absolvierten Einsätzen, Spenden und Landeszuschüssen, erklärte Bereitschaftsleiter Edwin Blessing. Nicht nur Einsätze zur Rettung und Bergung aus unwegsamen Gelände gehören zu ihren vielfältigen Aufgaben, auch beteiligen sie sich an der Landschaftspflege und dem Naturschutz im Zollernalbkreis. Dabei kommen Gerätschaften und technische Mittel wie Baumrettungssysteme, Dreibeine, Aufziehwinden, Schneemobile für Wintereinsätze und auch Hubschrauber zum Einsatz.

Weniger Einnahmen für Bergwacht wegen Corona

Die Felsräumung am Samstag sei in diesem Jahr der dritte Einsatz, sagte Blessing. Aufgrund der Coronazeit fallen sportliche Spitzenveranstaltungen wie der Bike Marathon in Albstadt aus, dadurch verringern sich auch die Einnahmen der Bergwacht.

Die Ausbildung werde bei der Bergwacht sehr groß geschrieben, so Blessing weiter. So finde die Luft- und Höhenrettungsausbildung gemeinsam mit der Bergwacht Rottweil statt. Der Nachwuchs werde in der Winterausbildung auf der Ulmer Hütte am Arlberg geschult. Die Sommerrettung beinhaltet vor allem das Klettern zur Bergrettung, aber auch eine sanitätstechnische Ausbildung gehöre dazu.

Erfreut zeigte sich Blessing davon, dass mit der Vertragsunterzeichnung im vergangenen Jahr mit der Stadt Albstadt in absehbarer Zeit in Tailfingen eine neue Bergrettungswache gebaut wird. 2018 war die frühere Bergwacht Oberes Donautal zur Bergwacht Zollernalb geworden. Der Grund: Im Donautal ging die Zahl der Einsätze zurück, im Zollernalbkreis ist sie gestiegen, so Bereitschaftsleiter Edwin Blessing.