Massive Ablehnung des Volksbegehrens "Rettet die Bienen" im Zollernalbkreis geäußert

Dormettingen. Die Landfrauen positionieren sich zwar pro Biene, aber kontra Volksbegehren. "Vor allem im Zollernalbkreis, aber eigentlich in ganz Baden-Württemberg wird unserer Meinung nach genug für den Artenschutz getan. Der Zollernalbkreis steht für mich als Sinnbild für Biodiversität in Perfektion. Er ist eine bunte, vielfältige Kulturlandschaft mit verschiedensten Bäumen und Pflanzen und von Steil- bis zu Hanglagen ist alles vorhanden", meint Landwirtin Heike Schäfer. In der Tat ist nach ihren Angaben die Diversität der 34 000 Hektar landwirtschaftliche Nutzungsfläche im Zollernalbkreis groß. 64 Prozent sind Grünland, auf 23 Prozent wird Getreide angebaut, auf 4,4 Prozent Mais, auf 2,6 Prozent Ölsaaten, auf rund 440 Hektar werden Blühmischungen auf Bracheflächen angesät, auf 3500 Hektar sind FFH-Mähwiesen und Biotope ausgewiesen

Große Auswirkungen würde das Verbot von Pflanzenschutzmitteln für den Dormettinger Lindenhof bedeuten, der neben Direktvermarktung mit einem Selbstbedienungshofladen auch Schweinemast und Ackerbau betreibt. "Das Volksbegehren trifft uns mit 35 Hektar im Balinger Tal, von denen fünf Hektar FFH-Gebiet und 30 Hektar Vogelschutzgebiet sind. Die Zwangsökologisierung würde bedeuten, dass auf diesen Flächen keine Pilzkrankheiten mehr bekämpft werden können, was dazu führen würde, dass dort keine Lebensmittelproduktion wie Weizen und Dinkel und zudem auch kein Spargelanbau stattfinden kann.", erklärt Karin Steimle vom Lindenhof Dormettingen.

"Alle Maßnahmen, die im Volksbegehren gefordert werden, führen zu einer Verteuerung der Produktion, wir sehen unsere Existenz durch das Volksbegehren in Gefahr", prangert Sibylle Karsch an. Überbordende Bürokratie und die fehlende Bereitschaft des Verbrauchers für qualitativ hochwertige Lebensmittel etwas tiefer in die Tasche zu greifen, sowie das mitunter schlechte Image der Landwirte werden von den Landfrauen ebenfalls kritisiert.