Sportliche Kinder: Im Discofieber waren die Jüngsten der NZ Rohrdorf bei der Dorffasnet Foto: Feinler

Gute Ratschläge fürs Bürgermeister-Casting, tolle Tänze und jede Menge Stimmung gab’s an der Rohrdorfer Dorffasnet.

Eutingen-Rohrdorf –Wenn das Publikum eingebunden wird, die Gemeinde in Rohrdorf umbenannt werden soll und die Hühner tanzen, dann ist Rohrdorfer Dorffasnet. Am Samstagabend luden die Sportfreunde und die Narrenzunft Rohrdorf zu einem vielseitigen Programm mit Sketchen, Tänzen und Mitmachaktionen in die Rohrdorfer Halle ein.

Originell kostümiert

Wegen der politischen Korrektheit hatten sich die Ansager Manuel Mäder und Manfred Feldbinder jeweils ein passendes Kostüm herausgesucht. Manuel Mäders weißer Anzug wurde leider Opfer eines Blutunfalls und Manne vom Grund hatte sein Hühnerstallkostüm herausgeholt. Seine Rohrdorfer Hühner eroberten bald schon die Bühne, so auch die Tanzküken der Narrenzunft Rohrdorf. Trainiert von Laura Christall und Jenny Herrmann, waren die Fünf- bis Zehnjährigen voll im Discofieber. Starken Applaus erhielten die Jüngsten vom Publikum.

Rohrdorfs Ortsvorsteher Johannes Metzner konnte als Reigschmeckter zwar keine schwäbische Bütt, aber er hatte die Vorzüge der Heale aus Rohrdorf erkannt. Die würden nicht lange überlegen, ob zuerst das Ei oder das Huhn da war. Dagegen die Mauerholzleut hätten schon immer gegendert. Der OV: "Da soll mal einer sagen, dass Rohrdorf nichts kann."

Eiszeit der Tanzhühner

Der vom Spontanauftritt des neuen Ortsvorstehers überraschte "Manne vom Grund" merkte an, wenn die Rohrdorfer ihn zum Bürgermeister wählen würden, dann würde die Gesamtgemeinde von Eutingen im Gäu in Rohrdorf umbenannt. Immerhin hätte Rohrdorf auch einiges zu bieten, beispielsweise die Eiszeit-Aufführung der sieben Tanzhühner.

Chiara Eitelbuß und Cindy Herrmann hatten mit den Zehn- bis 15-Jährigen Tänze zu Liedern rund um das Eis eingeübt. Der Förderverein für Dorfgemeinschaft und Kultur erzählte Aschenbrödel in der Rohrdorfer Version. Erzählerin (Christine Pflanz) berichtet vom Prinzen der Träume (Karolina Witek), der sein Aschenbrödel (Jeff Pflanz) und nicht die hässlichen Schwestern (Alexander Schweizer und Martin Kauk) eroberte.

Fee sorgt für Lacher

Die Fee (Thomas Löhrke) sorgte ebenfalls für Lacher, denn sie streckte immer wieder den Kopf hervor. Mit Liedern wie das Boblied, "Schwarzwaldmarie" und Tanzrunden umrahmte Musiker Ralf vom Starzach Duo spontan das Programm für den ausgefallenen Alex Vees. Spontane Ideen hatten auch Genoveve (Franky Engelhardt), Frieda (Bernd Maier) und Karl (Verena Oeynhausen), die einiges in der Zeitung entdeckt hatten. Lokalhelden wie der Franky mit seinem nicht getankten Rasenmäher, der Bernd mit seiner jährlichen Fasnets-Deko, der 80-jährige Stift und weitere wurden auf die Schippe genommen.

Jubiläums-Tipp

Für das Bürgermeister-Casting und 1250-Jahre Rohrdorf schlugen die drei den Spruch vor: "Saufen Sie im Ort, dann fahren sie nicht fort." Die Narrenzunft-Mädels Bianca Fuhrer, Marina Weiß, Raphaela Schuh, Kathrin Steinle und Corinna Spohn sangen mit dem "Gitarrenvirtuosen Alexius Michaelius" (Alexander Michel) "Wieder einmal sind wir zu haben". Ihre Männer hätten sie nach einem Stolperschritt ins Messer, einer Zyankali-Vergiftung oder nach weiteren Unfällen verlassen. Nach dem Lied für die Bauchmuskeln folgte die "Manne vom Grund"-Olympiade.

Fröhliche Olympiade

Für diese vier Disziplinen hatten sich die Kontrahenten Ex-OV Alex Schweizer und Attilla (Frank Wetzel) mutig bereiterklärt. Beim Luftballons aufblasen und zum Platzen bringen ließ Manne seinen Kontrahenten noch einen kleinen Vorsprung. Doch als die Hüpfer aus den mit Wasser befüllten Wannen geholt und ausgetrunken werden mussten, gerieten die beiden in Rückstand. Die Halbe leerte der Manne im Nu hinunter. Als dann aus dem Publikum ein T-Shirt, eine Socke und ein bezahlter Schnaps geholt werden mussten, hatten die beiden keine Chance.

Tolle Tänze

Glücklich waren auch die zwölf Tänzerinnen der Narrenzunft Rohrdorf, die "Radio Bibbele" aufführten. Die pinken und goldenen Glitzerröcke mussten zwar sehr unter den Pyramiden und dem Herumwirbeln leiden, umso größer war jedoch der Applaus.

Damit die Besucher den Ausschuss der Narrenzunft Rohrdorf nach der langen Corona-Zeit kennenlernen, lud Marina Weiß zur Busfahrt ein. Jedes Ausschussmitglied musste bei Nennung aufstehen, und wer zu langsam war, bekam ein Schnäpsle.

Die Eierknacker, Mauerholzleut und der Busfahrer passten gut auf. Doch irgendwie wollte das beim Vorstand und seinen Besitzern nicht so klappen, weshalb sie öfters mal ein Gläschen leerten. Da am Schluss nicht alle leer waren, opferten sich die beiden Moderatoren für die restlichen Gläsle. Noch zu einigen Tanzrunden lud Alleinunterhalter Ralf ein, der sich ebenso wie das Publikum sicher war: Rohrdorfer Dorffasnet – die war spitze, die war elegant.