Mit schwerem Gerät für eine saubere Umwelt: Mitarbeiter des Landratsamts und zweier Fachfirmen haben nach einem Lastwagen-Unfall auf der B 27 dafür gesorgt, dass kein Dieselkraftstoff in die Stille Musel gelangen kann. Foto: Niederberger

Ölsperren nach Sattelschlepper-Havarie sollen Baar-Flüsschen vor ausgelaufenem Diesel schützen.

Donaueschingen - Der Unfall auf der B 27 vom frühen Dienstagabend, bei dem sich ein vier Kilometer langer Rückstau gebildet hatte und bei dem einige Autofahrer fast vier Stunden lang in ihrem Fahrzeug ausharren mussten, hat die amtlichen Umweltschützer des Landkreises auf den Plan gerufen.

300 bis 500 Liter Diesel

Grund: 300 bis 500 Liter Diesel waren bei der Sattelschlepper-Havarie ausgelaufen, weil sich der Anhänger mit der Sattelzugmaschine verkeilt hatte und dabei der Tank beschädigt worden war.

Der Kraftstoff gelangte in die Drainage, die zur Entwässerung der B 27 dient. Diese leitet auch in einen Schacht ein, der wiederum in einen Graben führt, der in die Stille Musel mündet. In dem Schacht wurden am Donnerstagvormittag Schlieren entdeckt, die laut Landratsamt "sich aber noch nicht in dem Maße im Zulaufgraben... abgebildet" hätten. Deshalb veranlassten die Fachleute des Amts für Wasser- und Bodenschutz umgehend, dass drei Ölsperren im Zulaufgraben und eine Ölsperre bei der Mündung in die Stille Musel eingesetzt wurden. Die Sperren wurden mit Ölbindemittel gelegt, sodass der Dieselkraftstoff direkt aufgenommen werden konnte. Die Ölsperren werden regelmäßig von den Technischen Diensten der Stadt Donaueschingen kontrolliert.

Unterbau wohl betroffen

Da aktuell noch davon auszugehen sei, dass auch der Unterbau der Straße verunreinigt ist, sollen noch sogenannte Öl-Absorber-Kissen in den Schacht eingebaut werden. Diese können regelmäßig auf Verunreinigungen überprüft werden. Dies geschieht solange, bis auch nach Starkregen mehr kein Diesel festgestellt werden kann. Zwei Fachfirmen wurden damit beauftragt, den Bodenaushub und das Spülwasser der Drainage zu entsorgen.

Verursacher muss bezahlen

Laut Heike Frank, Pressesprecherin des Landratsamts, sei aufgrund der Sicherungsmaßnahmen nicht von einer Gefährdung der Stillen Musel und des Bodens auszugehen.

Und wer muss die Kosten bezahlen? Die Kosten seien laut Heike Frank vom Verursacher des Unfalls zu tragen. Gegebenenfalls müsse das Landratsamt die Kosten erst einmal vorstrecken und sie sich dann bei der Firma, für die der Lastkraftfahrer unterwegs war, wieder zurückerstatten lassen.