Per Rettungshubschrauber wurde der Mann aus Horb ins Klinikum geflogen – sein Leben wurde ihm von Julia Hasenfratz allerdings schon lange zuvor gerettet. Foto: sb-Archiv

Am Baggersee rettet sie einen Ertrinkenden

Donaueschingen (cos). Julia Hasenfratz ist eine junge Frau, 1973 geboren, und in Donaueschingen wohnhaft. Und: Julia Hasenfratz ist eine Lebensretterin. Als solche wird sie am kommenden Dienstag, 7. Februar, während einer Sitzung des Gemeinderats Donaueschingen von Oberbürgermeister mit einer entsprechenden Auszeichnung von Ministerpräsident Winfried Kretschmann geehrt.

Es war am 20. August 2011, als Julia Hasenfratz gemeinsam mit ihrer Freundin am Baggersee in Neuried-Altenheim lag. Kurz nach 18 Uhr bemerkte ein älteres Ehepaar, ebenfalls Badegäste, einen Mann, der im Wacholdersee plötzlich unterging. Nur noch seine Kappe trieb and er Wasseroberfläche. Das Ehepaar schrie, Julia Hasenfratz und ihre Freundin sprangen geistesgegenwärtig ins Wasser, tauchten unter und zogen den Mann an die Oberfläche. Der Körper war bereits leblos. Mit vereinten Kräften zogen die beiden Frauen den Mann an den Strand, wo schon zwei Taucher auf sie warteten, die den Toten wiederbelebten. Der Zustand des Mannes blieb zunächst trotzdem kritisch – er wurde mit einem Rettungshubschrauber ins Offenburger Klinikum geflogen und dort behandelt.

Zwischenzeitlich ist klar: Der Mann war 38 Jahre alt, kam aus Horb und wäre ohne das beherzte Eingreifen von Julia Hasenfratz, ihrer Freundin und der Taucher heute nicht mehr am Leben. Alleine dieses Wissen dürfte für die junge Frau aus Donaueschingen um ein Vielfaches wertvoller sein, als die Urkunde, die ihr am kommenden Dienstag als äußeres Zeichen ihrer Zivilcourage überreicht werden wird.