Früher waren es "Zivis", heute sind es "Bufdis" - Hauptsache, im sozialen Bereich kann man sich auf sie stützen. Foto: sb-Archiv

14 "Bufdis" engagieren sich in der Donaustadt. Noch 13 Plätze sind offiziell unbesetzt.

Donaueschingen - Zivildienst war einmal, heute ist Bundesfreiwilligendienst (Bufdi). Die "Bufdis" sind los, auch in Donaueschingen.

Weil der Bundesfreiwilligendienst nach Aussetzung von Wehrdienst und Zivildienst zum 1. Juli 2011 helfen soll, die Folgen davon zumindest teilweise zu kompensieren, wurden automatisch alle nach dem Zivildienstgesetz anerkannten Dienststellen und -plätze als Einsatzstellen für den Bundesfreiwilligendienst anerkannt. Soweit die Theorie, ganz praktisch aber klafft zwischen diesem Anspruch und er Wirklichkeit eine markante Lücke. Allein im Schwarzwald-Baar-Kreis sind nach den 169 Zivildienstleistenden im Januar 2011 nun nur 52 dieser Freiwilligen im Einsatz. In Donaueschingen, erklärt Pressesprecher Roland Hartmann vom Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben – kurz: Bafza, sind aktuell 14 Freiwillige an sechs Stellen im Einsatz. Wieviele Plätze es in der Donaustadt überhaupt gibt, kann das Bundesamt nicht sagen. "Das wissen wir nicht, es ist der Dienststelle selbst überlassen, ob sie das anbietet – wir erfahren dann am Ende nur den tatsächlich gemeldeten Freiwilligen", erklärt der Pressesprecher im Gespräch mit unserer Zeitung.

Neben den "üblichen Verdächtigen", dem Haus Antonius mit seinem Betreuten Wohnen für Multiple Sklerose Betroffene, der Amsel-Kontaktgruppe für den Kreis, dem Kreisklinikum oder der Rehabilitationsklinik Sonnhalde gesellen sich auch neue oder ungewohnte Einsatzstellen dazu: Das Kreistierheim im Brigachweg beispielsweise oder das Umweltbüro des Gemeindeverwaltungsverbandes in Donaueschingen. Spitzenreiter ist dabei das Kreisklinikum in Donaueschingen mit sechs Stellen, gefolgt vom Haus Antonius mit drei und der Sonnhalde-Klinik mit zwei. Vor allem die sozialen Einrichtungen sind es, die in der Vergangenheit an den Zivildienstleistenden froh waren und nun auf das Engagement von Freiwilligen hoffen müssen.

Aber warum sollte jemand so etwas tun, für wenig Geld – sprich: "ein Taschengeld in Höhe von maximal 330 Euro" – viel und Wertvolles leisten? Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend will "eine neue Kultur für freiwilliges Engagement in Deutschland schaffen", dabei steht der Freiwilligendienst längst nicht nur jungen Menschen am Ende ihrer schulischen Laufbahn, sondern Männern und Frauen jeden Alters offen.

Ausgeschöpft sind die Möglichkeiten für alle, die mitmachen möchten, in Donaueschingen übrigens noch lange nicht. 13 Freie Plätze meldet das Ministerium in seiner "Platzbörse" unter Donaueschingen, von Pflegearbeiten an Gewässern über den Behindertenfahrdienst oder den Pflegebereich ist vieles offen.