Rechtsanwalt Bilgery zieht die Notbremse

Donaueschingen (ff). Knapp vier Wochen nach Einsicht in die Geschäftsbücher und Analyse der Unternehemsliquidität kommt der Stuttgarter Insolvenzverwalter Wolfgang Bilgery zu dem Schluss, das für die MFT Münster Fertigungstechnik Verwaltungs GmbH nur noch die Abwicklung bleibt.

"Die Insolvenz ist hausgemacht", urteilt der Fachanwalt über das Geschäftsgebaren des Managements, dem neben Amela Krikic als Geschäftsführerin auch Torsten Münster – der frühere Geschäftsführer der Korrotech GmbH & Co.KG und danach bei der Nachfolgefirma KT Beschichtungstechnik GmbH – als Prokurist angehört. Zudem war Münster auch mit Vetriebsaufgaben betraut und damit in verantwortlicher Position.

Der Verdacht von Konkursbetrügereien drängt sich auf. "Es ist ein Vorgang, der sich über längere Zeit hingezogen hat", sagt Bilgery. Bereits damals hatte Alois J. Benker aus Mönchweiler als Notgeschäftsführer vor Gericht geltend gemacht, dass eine zerstörte Datenverarbeitung und chaotische Buchhaltung sowie Kassenführung eine Weiterführung des Geschäftsbetriebes nicht zulassen und fragwürdige Geldentnahmen und Auszahlungen angeführt.

Eine unprofessionelle Projektbetreuung lastet nun auch Wolfgang Bilgery der Geschäftsleitung an. Außerdem stellt er nüchtern fest, dass mit der Prokura auch eine Mitverantwortung auf Torsten Münster falle.

Allerdings sei die Auftragslage schlecht, pflichtet Bilgery bei. Jedoch haben seine Recherchen ergeben, dass Kunden mit der Kundenbetreuung nicht ganz zufrieden waren. So habe es an Verbindlichkeiten der Terminzusagen ebenso gefehlt, wie an der Erreichbart von den zuständigen Verantwortlichen. Die Ausführungen der Monteure hingegen, so der Stuttgarter Anwalt, hätten bei den Kunden eine positive Resonanz hinsichtlich der Qualität der Ausführungen ergeben.

Für die etwa 30 Mitarbieter in der Stettiner Straße 15 in Donaueschingen dürfte das Ende der MFT zugleich auch der Weg in die Arbeitlosigkeit sein. Noch im März werden sie die Kündigung erhalten. Und: Die Geschäftsführer sind nicht persönlich haftend, auch das erklärte der Insolvenzanwalt.