Ekki Wetzel (links) und Christian Schwanenberger bei den Dreharbeiten zum Doku-Film „Elementarteilchen“ im Forschungszentrum DESY in Hamburg Foto: Helge Mundt

Sie sind nicht zu sehen und doch überaus wichtig – die spannende Welt der Elementarteilchen stellt eine neue Wissenschaftsdoku in den Vordergrund. Hinter dem Film stecken mit Ekki Wetzel und Christian Schwanenberger zwei St. Georgener.

Treffen sich zwei St. Georgener in Hamburg – was sich anhört wie der Anfang eines Witzes, ist tatsächlich der Beginn einer fruchtbaren Zusammenarbeit. Das Ergebnis ist bald im Fernsehen zu sehen – in Form der Wissenschaftsdoku „Elementarteilchen – Wie sie unsere Welt durchdringen“. Am Donnerstag, 9. November, 20.15 Uhr, feiert der Film auf 3sat Premiere. Bereits einige Tage davor ist er in St. Georgen zu sehen. Denn für eine Vorpremiere kehren Regisseur Ekki Wetzel und Wissenschaftler Christian Schwanenberger in die Bergstadt zurück.

 

Der Film

„Von Elementarteilchen gehört haben wir alle schon. Doch nur die wenigsten verstehen, was diese unteilbaren Teilchen für unser Leben bedeuten. Dabei halten sie nichts weniger als die Welt im Innersten zusammen.“ Mit diesen Worten kündigt Wetzel den Film an. Die Dokumentation hat den Anspruch, Licht ins Dunkel zu bringen und zu zeigen, „dass Elementarteilchen zwar unsichtbar, ihre Fähigkeiten aber allgegenwärtig in unserem Leben sind“. Dazu nehmen Wissenschaftler aus den Bereichen Physik, Virologie und Ägyptologie – einer von ihnen ist Schwanenberger – die Zuschauer mit in die Forschungszentren DESY in Hamburg und CERN in Genf, in Tunnel, Labore und zu Feldforschungen.

Wie spannend das Thema ist, wird in einer Mitteilung deutlich: Denn es geht um nicht weniger als die „Lösung eines der größten Rätsel der Wissenschaft“, an der auch Schwanenberger arbeitet – und bei der Elementarteilchen eine entscheidende Rolle spielen. Im Blickpunkt steht die Dunkle Materie, die 85 Prozent aller Materie des Universums ausmacht. „Woraus sie besteht, davon hat die Physik allerdings keine Ahnung.“

Die Vorpremiere

Die exklusive Vorpremiere der Dokumentation findet am Samstag, 4. November, beim Kunstverein Global Forest, Friedrichstraße 5, statt. Schwanenberger und Wetzel werden dafür vor Ort sein und im Anschluss an die Filmvorführung unter anderem über die Entstehung des Films und ihre Verbundenheit mit St. Georgen berichten. Mit dabei sind zudem ehemalige Lehrer der beiden aus ihrer Zeit am Thomas-Strittmatter-Gymnasium.

Einlass ist um 18 Uhr; Beginn um 19 Uhr. Der Eintritt ist frei. Da die Anzahl der Plätze limitiert ist, lohnt sich frühzeitiges Erscheinen.

Die Entstehung

Die Idee für die Dokumentation entstand spontan bei einem „Wiedersehens-Bier“ in Hamburg, wie Wetzel schildert. 2021 stieß der Regisseur im Rahmen seiner Recherchen auf Schwanenberger. Die beiden St. Georgener kannten sich aus Schulzeiten sowie von Konzertreisen mit dem Jugendsinfonieorchester und dem Schulchor, hatten sich aber aus den Augen verloren. Das änderte sich schlagartig.

Von der Idee ging es schnell an die Umsetzung: Wetzel stellte sein Konzept bei 3sat vor – und erhielt den Zuschlag für den Film. „Einen Blick hinter die Kulissen des DESY in Hamburg und des CERN in der Nähe von Genf zu bekommen, wollten sich die Senderverantwortlichen offensichtlich nicht entgehen lassen“, erklärt er in einer Mitteilung. Im Frühsommer 2023 starteten die Dreharbeiten für den Doku-Film, der nun kurz vor seiner Premiere steht.

Ekki Wetzel

Ekki Wetzel ist Regisseur, Autor und Dozent. Er machte 1991 sein Abitur in St. Georgen und arbeitete schon als Schüler unter anderem für die Lokalredaktion des Schwarzwälder Boten. Volontariat und Studium führten ihn anschließend nach Ulm, Freiburg und Mainz. Ab 2000 war er unter anderem 13 Jahre lang Redakteur, Regisseur und Formatentwickler beim ZDF sowie Geschäftsführer von Spiegel TV Infotainment. Seit 2020 arbeitet er als freier Regisseur und Produzent und hat seit 2022 zudem einen Lehrauftrag an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW) in Hamburg.

Christian Schwanenberger

Christian Schwanenberger ist Teilchenphysiker. Nach seinem Abitur im Jahr 1987 in St. Georgen war er zwei Jahre lang Oboist im Musikzug der Panzerbrigade 28 in Ulm, studierte dann Physik in Heidelberg und promovierte dort. Es folgten internationale Stationen in Lehre und Forschung. Für seine Forschungen gewann er Fachpreise. Seit 2015 ist er leitender Wissenschaftler beim Forschungszentrum DESY und seit 2020 Professor an der Universität Hamburg. Sein Hauptforschungsgebiet sind Top-Quarks, die schwersten bekannten Elementarteilchen, in Verbindung mit den Wechselwirkungen zum Higgs-Boson-Teilchen. Zudem sucht er nach neuen Teilchen und forscht zur Existenz Dunkler Materie.